Einen Aufmerksamkeitsboom erlebt derzeit eine sonst entgegen ihrer Absicht eher wenig öffentlichkeitswirksame Kunstsparte: Sowohl die Wiener SPÖ als auch die Grünen haben heute, Dienstag, voneinander unabhängige Initiativen zur Förderung von Kunst im öffentlichen Raum präsentiert. Im Kulturausschuss des Wiener Gemeinderats wurde am Dienstag die Einrichtung eines mit 80.000 Euro grunddotierten Fonds beschlossen, durch den Kunst im öffentlichen Raum neu strukturiert und verbessert werden soll. Die Grünen initiieren eine Ausschreibung, bei der vor allem dezentrale Räume und partizipative Projekte im Mittelpunkt stehen.

Die Sprecherin von Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SP) fand es "erfreulich", dass sich gleich zwei Projekte mit der Kunst im öffentlichen Raum beschäftigen, die für die Grünen zwar "in aller Munde", aber "kaum im Wiener Stadtbild" ist.

Grünen-Kultursprecherin Marie Ringler sprach von einer "zufälligen" Parallelität: Die grüne Initiative sei seit Wochen geplant. (red/DER STANDARD; Printausgabe, 3.12.2003)