Wien - Zum Frühstück nicht die Zeitung, sondern einen Blick in den Computer: der informiert, dass es derzeit am Stadtrand ordentlich staut - und dass es vermutlich in einer halben Stunde im Innerstädtischen ein bisserl "dichter" zugehen wird.
Oder: Man gibt den üblichen Weg zum Arbeitsplatz beim Verkehrs-Informationssystem ein. Ein paar Tage später kommt ein SMS: Vorsicht, Störung auf der U-Bahn - und gleich dazu der Vorschlag einer Alternativroute.
Oder: Jemand ist mit dem Auto unterwegs und lässt sich vom Bordcomputer per GPS ans Ziel leiten. Weiter vorne auf der Strecke passiert ein Unfall oder wurde eine Baustelle "eröffnet" - der Fahrer wird automatisch umgeleitet.
Gebündelte Infos
Das ist die Vision, an deren Umsetzung der Verkehrsplaner Werner Rosinak und seine Partner derzeit tüfteln. "Dieses Verkehrsmanagement für die Region Wien ist einer der Schwerpunkte bei der Umsetzung des neuen Verkehrsmasterplanes", erläutert Rosinak. "Das Ziel ist es, ein intermodales, dynamisches System zu entwickeln, bei dem Informationen aller Verkehrsmittel gebündelt und verknüpft werden und dann die entsprechenden Informationen abgerufen werden können."
Für ein derartiges System braucht man nicht das Rad wieder einmal neu zu erfinden: "Andere Städte haben vor etwa zehn Jahren bereits enormes Lehrgeld gezahlt, von denen können wir lernen."
Vorbild Berlin
Ein ähnliches, bereits funktionierendes System gebe es etwa bereits in Berlin, wie Johann Fiby, Geschäftsführer von Rosinak & Partner erläutert. "Da gibt es eine Verkehrsmanagementzentrale, an die beispielsweise Infrarotsensoren, Induktionsschleifen an Kreuzungen, Überwachungskameras oder Taxis mit GPS automatisch Informationen senden." Diese Daten werden mit statistischen Informationen und Störungsmeldungen verknüpft und denn per Internet, Radio oder Tafeln am Straßenrand weiter geleitet.
Datenmaterial für Öffi-Nutzer, Radfahrer und Fußgänger