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Die in Wien lebenden Künstlerinnen Carola Dertnig und Stefanie Seibold wurden eingeladen, ein Projekt in der Factory des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK) zu realisieren. Die Ausstellung stellt die Entwicklung von Performance-Kunst und die dafür maßgeblichen "art"- und "activist spaces" sowie (politischen) Interessensgruppen vor, die sich mit Themen wie Feminismus, Schwulen- und Lesbenpolitik oder freier Sexualität beschäftigen.

Orte wie die Rosa Lila Villa und das Dramatische Zentrum in Wien, Franklin Furnace in New York oder das Woman's Building in Los Angeles haben sich als "activist spaces" bzw. Diskurszentren für gender-orientierte Auseinandersetzungen etabliert. Sie haben ebenso einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Performance-Kunst geleistet wie Clubs und Discotheken – die immer schon ein Experimentierfeld für Gender Definitionen waren – und experimentelle Räume für Kunst und Theater.

"Wachsendes Archiv"

Die Ausstellung vereint Arbeiten von 35 österreichischen und internationalen KünstlerInnen und Künstlergruppen. Zu sehen sind vor allem Dokumentationsmaterialien wie Filme oder Fotografien sowie Arbeiten einzelner KünstlerInnen, die exemplarisch herausgegriffen wurden. Besonders berücksichtigt werden Aktionen, die sich mit feministischen, queeren bzw. gender-hinterfragenden Inhalten auseinandersetzten und die, trotz ihres Einflusses innerhalb der "Szene" von der offiziellen Kunstgeschichte ignoriert wurden oder kaum bekannt sind. Das Projekt versteht sich als "wachsendes Archiv": die Auswahl der Arbeiten wurde – in einer Art Schneeballsystem – durch weiterführende Hinweise und Einflüsse von KünstlerInnen, TheoretikerInnen oder anderen ExpertInnen wesentlich mitbestimmt.

"Mothers of Invention – Where is Performance coming from" veranschaulicht die vielfältigen Verflechtungen von Performance mit gesellschaftspolitischen Themen und trägt damit zu einer Neubewertung historischer und zeitgenössischer Performance-Strategien – insbesonders von Frauen – bei.

In der Ausstellung vertretene KünstlerInnen und KünstlerInnengruppen

A.Mo.K, >a room of one`s own