"FrauenWohnzimmer wesentlicher Mosaikstein"
Das kleine, ebenerdige ehemalige Geschäftslokal in der Eggertgasse ist von Frauen aus der Sozialarbeit in Wien in engagierter Pionierleistung zum ersten Tageszentrum gestaltet worden. Für Caritasdirektor Landau ist das "FrauenWohnzimmer" genannte Lokal nun "ein wesentlicher Mosaikstein in der Wohnungslosenarbeit der Caritas in Wien". Für Frauenstadträtin Renate Brauner füllt das Tageszentrum eine Lücke im Bereich der Wiener Fraueneinrichtungen, denn es ist die einzige Obdachlosen-Einrichtung, die sich dezidiert an Frauen richtet. Brauner betonte, dass deshalb die Entscheidung, das "FrauenWohnzimmer" ab 2004 auch finanziell aus dem Budget der Wiener Frauenabteilung zu unterstützen eine leichte gewesen sei. Die Gründe für Frauen-Obdachlosigkeit hingen auch mit der generellen, strukturellen Schlechterstellung von Frauen in der Gesellschaft zusammen. Die Abhängigkeit von einem männlichen Ernährer sei für viele Frauen fatal und auch das größte Problem, wenn es um den Ausstieg aus Gewaltbeziehungen gehe. Das Tageszentrum der Caritas biete Rückzugsmöglichkeiten genauso wie die Beteiligung an einem Zusammenleben nur unter Frauen, dankte Brauner der Caritas und den Mitarbeiterinnen des "FrauenWohnzimmers".
Zentrum für Lebensraum und Lebensmut
In das "FrauenWohnzimmer" kommen Frauen, die keine Wohnung haben, von Obdachlosigkeit bedroht sind - den Boden unter den Füßen verloren haben. Hier sind sie vor Witterung und Kälte geschützt, können duschen, essen, ihre Wäsche waschen und vor allem unter sich sein. Diplomierte Sozialarbeiterinnen bieten professionelle, auf Wunsch auch anonyme Beratung und zeigen Auswege aus den vielfältigen Krisen.