Bild nicht mehr verfügbar.

Carl Schenkel 1996

Foto: APA/dpa/ Markus Beck

München/Los Angeles - Der Schweizer Filmregisseur und Drehbuchautor Carl Schenkel ist im Alter von 55 Jahren in Los Angeles gestorben. Er starb bereits am vergangenen Montag nach einer Reise überraschend an einem Herzversagen, teilte eine Freundin des Regisseurs am Donnerstag in München mit. Schenkel soll am 19. Dezember in der Schweiz beerdigt werden.

Der in Bern geborene Filmemacher lebte seit Jahren in den USA, wo er unterem den Schach-Thriller "Knight Moves - Ein mörderisches Spiel" mit Christopher Lambert in der Hauptrolle, das Action- Abenteuer "Tarzan and the lost City" und den Horrorfilm "Die Hexen von Bay Cove" gedreht hat. In Deutschland hatte er sein Filmdebüt 1981 mit dem bemerkenswerten New-Wave-Produkt "Kalt wie Eis" (mit u.a. Blixa Bargeld)". Sein größter Erfolg war der Thriller "Abwärts" (1984) mit Götz George als Hauptdarsteller. Mit dem Film galt er über Nacht als wichtigste deutsche Regie-Hoffnung. Hannes Jaenicke gab darin sein vielbeachtetes Debüt.

Hochstilisierte Bildsprache

Sein nach einer authentischen Geschichte gedrehter Streifen "Zwei Frauen" erhielt 1990 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis. Zuletzt hatte er in Deutschland den Wirtschafts-Thriller "Feindliche Übernahme" mit Klaus Löwitsch und Désirée Nosbusch gedreht. In den USA, wo sein "europäisches Auge" ebenso gefragt war, wie seine hochstilisierte Bildsprache, hatte Schenkel vor allem auch fürs Fernsehen gedreht, unter anderem mit Faye Dunaway in "Silhouette". Eines seiner letzten Projekte war die TV-Version von Agatha Christies "Mord im Orient-Express".

Angefangen hatte Schenkel nach einem Soziologiestudium in Frankfurt mit einem Werbefilm über die Main-Metropole. Nach einer Assistenzzeit bei Wolfgang Staudte in Berlin ging er nach München, wo er unter anderem als Assistent von Sigi Rothemund und Harald Reinl arbeitete. Außerdem wirkte er bei den Filmen "Die Supernasen" mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger und bei "Das As der Asse" mit Jean- Paul Belmondo mit. (APA/dpa)