Los Angeles/New York - Die Charts des Jahres 2003 ließen es schon ahnen, und die Grammy-Nominierungen haben den anhaltenden kommerziellen Siegeszug von Rap und R&B jetzt eindrucksvoll bestätigt. Die Rapper Jay-Z und Outkast, die R&B-Diva Beyonce Knowles sowie Pharrell Williams vom HipHop-Produzententeam The Neptunes gehören zu den aussichtsreichsten Anwärtern auf die begehrtesten Musikpreise der Welt. Sie erhielten am Donnerstag jeweils sechs Grammy-Nominierungen und stellten damit viele Vertreter der klassischen Pop-Sparte weit in den Schatten.

Favorisierte Sounds

HipHop-Beats stehen mittlerweile in den USA so hoch im Chart-Kurs, dass sie auch in vielen Pop-Arrangements immer wieder auftauchen. Hervorragende Preischancen haben mit jeweils fünf Anwartschaften auch die Rapper Eminem, 50 Cent und Chad Hugo (The Neptunes) sowie die R&B-Stars Missy Elliot und Luther Vandross. Fünf Nominierungen bekamen auch die Rocker von Evanescence, Justin Timberlake, Ricky Skaggs sowie posthum der im September gestorbene Warren Zevon.

Beyonce und ihr Freund Jay-Z gehören mit ihrer gemeinsamen Sommer-Hymne "Crazy in Love" auch zu den Anwärtern auf den Grammy für die beste Single des Jahres. Mitbewerber sind hier Pop-Star Justin Timberlake, der zusammen mit den Black Eyed Peas für "Where is the Love" nominiert wurde, sowie wiederum prominente Rapper: Eminem mit dem Oscar-Gewinner-Song "Lose Yourself" aus seinem Film "8 Mile" und Outkast mit "Hey Ya!. Ebenfalls in dieser Kategorie nominiert: Die Rockband Coldplay mit "Clocks".

Wer hat das "beste Album"?

Konkurrenten im Rennen um die Grammy-Krone für das beste Album sind Missy Elliot mit "Under Construction", Evanescence mit "Fallen", Outkast mit "Speakerboxxx/The Love Below" sowie Timberlake mit "Justified" und The White Stripes mit "Elephant". Anwärter auf den ebenfalls sehr renommierten Grammy für den besten neuen Künstler des Jahres sind Evanescence, der Rapper 50 Cent, die Fountains of Wayne, Heather Headley und Sean Paul.

Hoffnungen auf einen Grammy für den Song of the Year, die Hauptkategorie für die Songschreiber, kann sich unter anderem Linda Perry für Christina Aguileras "Beautiful" machen. Auch Richard Marx und Vandross gelten hier mit "Dance With My Father" als aussichtsreich, ebenso wie Avril Lavigne mit "I'm With You".

Weiteres

Nominierungen in weiteren der insgesamt 105 Kategorien erhielten unter anderem Annie Lennox, posthum der Ex-Beatle George Harrison, die Rockbands Audioslave und Nickelback sowie Faith Hill und Willie Nelson.

Die Preisentscheidungen werden in den nächsten Wochen von rund 18.000 Mitgliedern der National Academy of Recording Arts and Sciences (NARAS) gefällt. Die 46. Vergabe der Grammys findet dann in der Nacht zum 9. Februar in Los Angeles statt. (APA)