Düsseldorf - Der Maler und Mitbegründer des deutschen Informel, Winfred Gaul, ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Nach Angaben seiner Familie vom Freitag erlag er am vergangenen Mittwoch (3. 12.) in einem Düsseldorfer Krankenhaus einem Krebsleiden. Gaul, der 1928 in Düsseldorf geboren wurde, gehörte zu den bedeutendsten, wenngleich "stillen" deutschen Malern der Nachkriegszeit. Zwei Mal, 1959 und 1977, war er auf der documenta in Kassel vertreten.

Studierte bei Willi Baumeister

Von Anbeginn seiner Künstlerkarriere in den 50er Jahren an war Gaul, der bei Willi Baumeister in Stuttgart studiert hatte, nur an der gegenstandslosen Malerei als solcher, ihren Mitteln und Möglichkeiten interessiert. Der langjährige Dozent an der Essener Folkwangschule, die ihn 1985 zum Professor berief, hatte sich aber nicht nur dem Informel als abstrakter Geste verschrieben.

An der Pop-Art inspirierte "Verkehrszeichen und Signale"

Singulär steht Gaul mit seinen in den 60er Jahren entstandenen, an der Pop-Art inspirierten "Verkehrszeichen und Signalen" da: Klare, auf strenge Form und leuchtende Farbe reduzierte Darstellungen universell verständlicher Zeichen. Zuletzt wurde Gaul 1994 mit dem Lovis-Corinth-Preis geehrt. (APA/dpa)