Ein Finanzbeamter ist in China vor Gericht gestellt worden, weil er über das Internet seine politische Meinung verbreitet oder mit Dissidenten im Ausland kommuniziert hat. Das Gericht in Dazhou in der Provinz Sichuan machte dem 32-jährigen Li Zhi den Prozess, doch wurde noch kein Urteil verkündet, wie ein Mitarbeiter bestätigte. Der Finanzbeamte hat sich nach Angaben von Menschenrechtlern im Internet über Korruption in der Stadtregierung beklagt und Informationen darüber ins Ausland verschickt.

"Untergrabung der Staatsgewalt"

Ihm wurde "Untergrabung der Staatsgewalt" vorgeworfen, was eine mehrjährige Haftstrafe erwarten lässt. Gerade war in Xi'an ein Internet-Dissident zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Menschenrechtsgruppen sind mehr als 60 Fälle bekannt, in denen Internetnutzer festgenommen, vor Gericht gestellt oder verurteilt worden sind. Vier Bürgerrechtler, die sich zusätzlich noch in einer politischen Vereinigung organisiert hatten, erhielten sogar acht bis zehn Jahre Haft.(apa)