Bild nicht mehr verfügbar.

Das Ende der Tauschbörse Kazaa Lite++ scheint in großen Schritten zu nahen.

Bild: Reuters/Montage: Webstandard

Die spywarefreie Tauschbörse Kazaa Lite++ hat mit großen Problemen zu kämpfen. Nicht nur hat Sharman Networks – der Hersteller der originalen Kazaa-Software – mit der Androhung von rechtlichen Schritten die Entfernung der Software von allen offiziellen Seiten des Projekts erreicht (Der Webstandard berichtete), nun wird der Client auch aus dem ihm zugrunde liegendem FastTrack-Netzwerk verdrängt.

Das Verschwinden der Software von allen offiziellen Seiten hatte die meisten Userinnen noch nicht sonderlich beunruhigt, schließlich gibt es nach wie vor diverse Mirrorseiten, außerdem hätte die Software noch immer über dezentralisierte Tauschbörsen heruntergeladen werden können.

Supernodes

Ein Vertreter von Sharman Networks legt nun aber in einem anonymen Interview die weitere Vorgehensweise seines Arbeitsgebers vor. Dank diverser Updates in Kazaa Clients mit der Version 2.5 oder höher erlauben die neuen Supernodes älteren und fremden Clients nicht den Zugriff auf das FastTrack-Netzwerk. Da Kazaa Lite ++ aber auf einer ältere Version basiert, nehmen so die Downloadmöglichkeiten rapide ab.

Eigenes Sub-Netzwerk

Theoretisch könnt allerdings auch ein eigenes FastTrack-Netzwerk, das ausschließlich aus Kazaa Lite++ Clients besteht, gebildet werden. Hier haben aber die Macher von Kazaa Lite Sharman unabsichtlich in die Hände gespielt. So wurde nämlich bei Kazaa Lite die Supernode-Funktion "per default" deaktiviert und nur sehr wenige Userinnen agieren daher selbst als Supernode.

Eine Frage der Zeit

So brauch Sharman Networks nur auf Zeit setzten, denn eher früher als später werden die Möglichkeiten mit Kazaa Lite K++ so schrumpfen, dass Userinnen gezwungen sind, auf die offizielle Tauschbörse umzusteigen, sollten sie weiterhin ihre Downloads über das FastTrack-Netzwerk beziehen wollen.

Nicht das erste Mal

Schon in der Vergangenheit wurden Tauschbörsen aus dem Filesharing-Netz ausgeschlossen. Morpheus etwa hatte die Rechnung nicht bezahlt und musste daraufhin das Netz wechseln, was wiederum zu massivem Qualitätseinbußen führte. (kk)