Athen - Ein Bild des belgischen Malers Thierry de
Cordier, das ein männliches Glied vor einem Kreuz zeigt, ist am
Mittwoch aus einer Ausstellung in Athen entfernt worden. Zuvor hatte
die Orthodoxe Kirche Griechenlands scharf gegen das Exponat
protestiert. Es beleidige "grob" die Gefühle der Gläubigen und das
Symbol der Christen, hieß es in einer Erklärung der Kirche.
Griechischer Kulturminister: "Keiner der Besucher hatte sich negativ
geäußert"
Die Ausstellung unter dem Titel "Outlook" fand im Rahmen der
Kulturolympiade statt, mit der das griechische Kulturministerium die
Rückkehr der Olympischen Spiele 2004 in ihr Ursprungsland feiert. Der
griechische Kulturminister Evangelos Venizelos bedauerte die Reaktion
der Kirche. "Ich verstehe sie (die Reaktion) nicht. Das Bild stand 45
Tage lang in der Ausstellung. Keiner der Besucher hatte sich negativ
geäußert", sagte der Kulturminister im Radio.
Die dem Kulturministerium unterstellte Institution für die
Förderung der Kultur beschloss als Veranstalter, das Bild abzuhängen.
"Damit wird nur der Kontakt des Publikums mit der zeitgenössischen
Kunst behindert", sagte der Minister. Das Exponat war in einem
Ausstellungsraum mit hunderten anderer Bilder moderner Kunst im
Zentrum Athens zu sehen. (APA/dpa)