Washington - Forscher haben in China den ältesten
Verwandten des Kängurus und anderer Beuteltiere ausgegraben. Das
Fossil sei 125 Millionen Jahre alt, berichtet das
chinesisch-amerikanische Team in der US-Fachzeitschrift "Science" vom Freitag. Das mausgroße Tier "Sinodelphys
szalayi" lasse vermuten, dass sich die so genannten Beutelsäuger rund
50 Millionen Jahre früher als bisher angenommen vom Strang der
übrigen Säugetieren trennten. Zu den Beutelsäugern zählen die
heutigen Beuteltiere wie Kängurus und Koalabären sowie andere bereits
ausgestorbene Tiergruppen.
Ein Kletterer
Nach Angaben der Forschergruppe um Zhe-Xi Luo vom Carnegie Museum
of Natural History in Pittsburgh (US-Staat Philadelphia) liefert das
ungewöhnlich vollständige Exemplar viele neue Informationen über den
Ursprung aller Säugetiere und deren Anpassungen an die Umwelt.
Beispielsweise ließen die Füße des Tieres vermuten, dass es auf Bäume
klettern konnte und so in der Lage war, in verschiedenen Lebensräumen
Nahrung zu finden.
Das gefundene Fossil sowie andere Exemplare aus der Gegend gelten
für die Wissenschafter um Lou als Beweis dafür, dass Asien ein
Zentrum für die weitere Entwicklung und Ausbreitung der Säugetiere
war. Andere Forscher hingegen sind der Meinung, der genaue
Ursprungsort der Säugetiere müsse noch durch weitere Funde überprüft
werden. (APA/dpa)