38 Prozent der Unternehmen haben derzeit Bedarf an Mitarbeitern, gegenüber 36 Prozent im vergangenen Frühjahr aber noch 41 Prozent vor einem Jahr. Die Suche nach geeignetem Personal wird immer schwieriger. Nach 75 Prozent im Vorjahr und 80 Prozent im vergangenen Frühjahr beschreiben jetzt 81 Prozent der Befragten die Personalsuche als schwierig. Prinzipiell würden 70 Prozent der Unternehmer auch Arbeitskräfte aus anderen EU-Ländern und mehr als 62 Prozent auch Personen aus Nicht-EU-Ländern beschäftigen, geht aus der Fessel-Studie hervor.
Facharbeiter
Besteht Personalbedarf, so betrifft das zu 58 Prozent Facharbeiter. Mehr als ein Fünftel der Betriebe suchen Facharbeiter. Zu 29 Prozent betrifft der bestehende Arbeitskräftebedarf Hilfsarbeiter, die von 11 Prozent der Unternehmen gesucht werden. Zu 24 Prozent betrifft der Bedarf Büropersonal, zu 18 Prozent leitende Mitarbeiter, zu 22 Prozent Lehrlinge und lediglich zu 9 Prozent EDV-Spezialisten.
Untersucht wurden in der aktuellen Studie auch die Motive zur Lehrlingsbeschäftigung. 27 Prozent der Unternehmen bilden derzeit Lehrlinge aus und zwar vor allem in mittleren und größeren Unternehmen. Wer keine Lehrlinge ausbildet, begründet das vor allem mit der zu kleinen Betriebsgröße (42 Prozent). 31 Prozent geben an, keinen Bedarf zu haben, für 13 Prozent sprechen die gesetzlichen Rahmenbedingungen dagegen. 8 Prozent haben schlechte Erfahrungen gemacht oder konnten keine geeigneten Bewerber finden. 6 Prozent gaben an, aus Zeitmangel oder Kostengründen keine Lehrlinge auszubilden oder keine Berechtigung zu haben.
Schlecht ausgebildete Jugendliche
Für den Fall einer Abschaffung der derzeit faktischen "Pragmatisierung" von Lehrlingen und der Einführung einer möglichen vorzeitigen Auflösung von Lehrverträgen wären laut Studie 31 Prozent der Befragten eher bereit, Lehrlinge auszubilden. Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kopf fordert daher eine Lockerung bei der Lehrlingsbeschäftigung. So sollte zum Beispiel die Probezeit von derzeit 3 Monaten auf 1 Jahr verlängert werden. Bedauerlich sei, dass derzeit immer mehr schlecht ausgebildete Jugendliche in die Lehrberufe drängen.