Wien - Der Lehrlingsbeauftragte der Bundesregierung, Egon Blum, sprach sich am Samstag im "Mittagsjournal" des ORF-Radio gegen eine Art Strafsteuer für jene Betriebe aus, die keine Lehrlinge ausbilden. Die Firmen würden dann nur ausbilden, um der Strafsteuer zu entgehen. Auf der Strecke bliebe der Lehrling, argumentierte Blum.

Im Gegenzug will er einerseits bei Wirtschaftstreibenden und Politikern Überzeugungsarbeit dahingehend leisten, dass man ohne qualifizierte Fachleute keinen Standort mehr habe. Andererseits plädiert Blum für jene Jugendliche, die "schulscheu" seien, also praktisch gut, mit der Berufsschule aber eher schlecht zurecht kämen, weniger anspruchsvolle Berufsbilder zu schaffen.

SPÖ für rasche Umsetzung

SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser sprach sich am Samstag für eine rasche Umsetzung der Vorschläge des Lehrlingsbeauftragten der Bundesregierung, Egon Blum, aus. Dessen vorgebrachten Impulse sollten raschest im Parlament diskutiert und noch im Frühling ein Lehrlingspaket beschlossen werden, forderte Niederwieser in einer Aussendung.

Der SPÖ-Bildungssprecher wies darauf hin, dass zu erwarten sei, dass auch nächstes Jahr wieder viele SchülerInnen in mittleren und höheren Schulen keinen Platz finden werden und es zu wenige Lehrstellen in interessanten und zukunftsträchtigen Berufen gibt. "Dieses Lehrlingspaket sollte daher rechtzeitig für den nächsten Schulschluss wirksam werden", so Niederwieser. (APA)