Klagenfurt - Mit den Worten "Die Kärntner FPÖ steht geschlossen hinter Jörg Haider", reagierte der freiheitliche Landesparteiobmann Martin Strutz auf die Forderung von SPÖ und ÖVP nach einem Rücktritt des Landeshauptmann. Die beiden anderen Parteien versuchten, "einem erfolgreichen Landeshauptmann am Zeug zu flicken" und damit von ihrer Unfähigkeit in Bezug auf Sachthemen abzulenken, sagte Strutz am Donnerstag.

"In den Aussagen unseres Landeshauptmannes gibt es nichts Kritikwürdiges", meinte Strutz. "Außerdem müsse es möglich sein, dass auch "die eine oder andere, nicht von den USA oktroyierte Meinung zugelassen wird." Strutz: "Es darf kein Sprech- und Denkverbot geben."

Im Zusammenhang mit den heftig kritisierten Äußerungen Haiders verwies Strutz auf die Aussagen des vatikanischen Nahost-Experten Pater Jorge Lacunza, dem Leiter des Päpstlichen Instituts für Islamwissenschaften. Dieser wurde am Donnerstag in der Südtiroler Tageszeitung "Dolomiten" mit den Worten zitiert: "Ich persönlich glaube nicht daran, dass Saddam Husseins Festnahme wirklich an diesem Wochenende erfolgt ist und dass sie uns das dann sofort gemeldet haben. Ich bin auch sehr vorsichtig gegenüber der Meldung, dass ein DNA-Test durchgeführt worden sei."

Auch Haider habe jetzt laut Strutz davor gewarnt, die Festnahme Saddam Husseins in ihrer Bedeutung zu überschätzen: "Was man im Vatikan sagen darf, wird man wohl auch in Kärnten sagen dürfen."

Die Rücktrittsaufforderungen von SPÖ und ÖVP bewertete Strutz am Rande der Landtagssitzung als reines Wahlkampfgetöse. Da die beiden anderen Parteien in sachpolitischer Hinsicht nichts zu bieten hätten, würden sie sich jetzt "mit Genuss auf das neue Thema stürzen". (APA)