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Herbert Scheibner und Wilhelm Molterer bei der gemeinsamen Pressekonferenz

Foto: Reuters/Leckel
Wien - Die Klubobmänner der Regierungsparteien sind in Sachen Kärntner Landtagswahl um äußerste Zurückhaltung bemüht. VP-Klubchef Wilhelm Molterer forderte am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem FP-Kollegen Herbert Scheibner, man solle die "Reformarbeit in den Mittelpunkt stellen". Scheibner hält den Wirbel um die Aussagen des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider zu Israel und den USA für "völlig übertrieben". Haider sei missinterpretiert worden.

Haider hatte am Dienstag US-Präsident George Bush mit Saddam Hussein verglichen und Israel eine Diktatur genannt, woraufhin die Kärntner SPÖ und ÖVP seine Wiederwahl als Landeshauptmann ausgeschlossen haben. FP-Bundesgeschäftsführerin Magda Bleckmann drohte daraufhin, die VP-Präsidentschaftskandidatur nicht zu unterstützen. Scheibner wollte dies am Freitag nicht kommentieren und meinte dazu auf Nachfrage: "Sie können diese Aussage interpretieren wie Sie wollen", man solle nicht "politische Gründe mit Wählerverhalten verknüpfen".

Spekulationen

Die FPÖ wolle sich erst einmal ansehen, wer als Bundespräsidentschaftskandidat aufgestellt werde und im Jänner entscheiden, ob es eine eigene Kandidatur oder die Unterstützung eines anderen Kandidaten geben wird. In Kärnten seien nun die Wähler am Wort, Spekulationen über das Verhalten nach der Wahl seien nicht hilfreich, so Scheibner. Und zur rot-schwarzen Absage an Haiders Wiederwahl: "Wer Jörg Haider möchte muss auch die Freiheitlichen wählen. Das ist jetzt vielleicht klarer als zuvor."

Äußerst knapp die Stellungnahme Molterers: Eine inhaltliche Bewertung der Aussagen Haiders hätten Kanzler und Außenminsterin bereits vorgenommen, nun seien die Kärntner Wähler und erst danach die Parteien am Wort. (APA)