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Salzburg – Der Salzburger Residenz Verlag wechselt erneut den Besitzer und kehrt nach Österreich zurück. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte der Stuttgarter Klett Verlag die renommierte Literaturedition gemeinsam mit den restlichen Bundesverlagen vom österreichischen Staat erworben.

Nun verkaufte er sie an das Niederösterreichische Pressehaus  weiter. Am gestrigen Mittwoch wurde der Vertrag unterzeichnet. Das katholische NP, im Besitz von Kurt Krenns Diözese St. Pölten und dem Pressverein der Diözese, versichert, den Salzburger Verlag seiner Bedeutung und Tradition entsprechend der anspruchsvollen österreichischen Literatur widmen zu wollen, auch über die gesicherte Bestandsgarantie über das Jahr 2007 hinaus.

Seine literarische Kompetenz wird NP allerdings erst noch beweisen müssen. Bisher verlegte das Haus populäre Sachbuchtitel (Das Hermann Maier Trainingsprogramm, Die süße Küche, Hundkatzevogelmaus) und Kinderbücher. Auch die Toleranz der Krennschen Diözese gegenüber Werken der nicht im-‑ mer katholizismusfreundlichen Autoren Österreichs wird sich zeigen müssen.

Die Mitarbeiter von Residenz sollen allerdings übernommen und auch der Standort Salzburg möglichst beibehalten werden, wenngleich es bisher noch keine Gespräche darüber gab. Die Geschäftsführung übernimmt vorerst Herwig Bitsche, gemeinsam mit jener des Niederösterreichischen Pressehauses. "Residenz wieder zu dem Kulturverlag Österreichs zu machen und zwanzig anspruchsvolle literarische Titel im Jahr zu produzieren, möglichst von österreichischen Autoren", bezeichnet der als sein erklärtes Ziel.

Martina Schmidt, die bisher Residenz und Deuticke geleitet hatte, konzentriert sich nun auf Deuticke allein. Die Wiener Edition, die eben aus der Hegelgasse in die Schwarzenbergstraße umgezogen ist, wird auch künftig im Besitz von Klett bleiben. (cia, DER STANDARD, Printausgabe vom 20./21.12.2003)