Der Bundesvorsitzender der SP-Homosexuellenorganisation SoHo, Günter Tolar, bezeichnete die Aussagen als "untragbar". Der Grazer Bürgermeister untergrabe mit seinem Aussagen den Titel "Stadt der Menschenrechte" durch Lesben- und Schwulenfeindlichkeit, so Tolar am Sonntag. "Derartige Ansagen sind für einen Bürgermeister der Europäischen Kulturhauptstadt Graz, die sich noch dazu als 'Menschenrechtsstadt' bezeichnet, einfach untragbar", erklärte Tolar. Solche Ansichten kenne man sonst nur aus dem Lager religiöser Fanatiker. Eine Entschuldigung wäre wohl mehr als angebracht.
"Stadt der Menschenrechte"
Kurt Zernig, Landesvorsitzender der SoHo Steiermark, verwies darauf, dass Graz als "Stadt der Menschenrechte" sich u. a. dazu verpflichtet habe, möglichst viele Verantwortungsträger im Bereich der Menschenrechte auszubilden: "Nachhilfestunden in Sachen Menschenrechte braucht offensichtlich der Bürgermeister selbst." Ihn über Diskriminierung von Homosexuellen aufzuklären, sei aber kaum möglich: "Seit zwei Jahren bemühen sich Lesben- und Schwulenorganisationen vergeblich um einen Termin", so Zernig.