Korea wird also in der Weltkunst-Hauptstadt dabei sein. Das alles steht nicht nur für den aktuellen Trend zu dynamisch-figurativer Kunst. Das Drängen junger Künstler und Galerien aus Seoul auf den westlichen Weltkunstmarkt ist seit einigen Jahren spürbar - Peinlichkeiten gegenüber Koreas Galerien-Upper-Class inbegriffen.
So wurde die koreanische Spitzengalerie Kukje, deren internationale Spitzenofferten (Calder, Judd, Kiefer, Rucha, Stella, Twombly) man selbst auf der Art Basel Jahr für Jahr zu den Qualitätsgaranten zählen muss, in der Vergangenheit durch bürokratische Kleingeisterei (zu spät angemeldet) von der Art Cologne düpiert.
Schwamm drüber. Der neue Kommunikator Gerard Goodrow, zuvor bei Christie's als Zeitgenossen-Experte im internationalen Auktionszirkus geschult, soll als "Director Art Cologne" dafür sorgen, dass sich gerade so etwas nicht wiederholt: Gerade die Top-Galerien Koreas und ein so gleichzeitig neu zu animierendes Sammler-Publikum stehen derzeit in Europa nicht nur im Visier dieser seiner Messe.
Gerard Goodrow: "Schon in den Christie's-Auktionen sorgten gerade bedeutende koreanische Sammler für Spitzenpreise - von Yves Klein bis Andreas Gursky. Gerade für diese Sammler-Zielgruppe soll es zukünftig wieder interessant werden, während ihrer Reise zu den New Yorker Auktionen, auf Kölns Art Cologne einen Zwischenstop einzulegen,".
Asiens Kunst-Stoff
Was der europäische Messe-Besucher erlebt, ist überwiegend materialorientierte (Papier-) Kunst. Stichwort "Papierarbeiten" : Die drei in diesem Jahr in Köln vertretenen Youngster-Galerien aus Südkorea - Park Ryu Sook, Juliana Gallery und Chosun Gallery - griffen allesamt mit ihren zeitgenössischen Offerten den traditionellen Umgang mit diesem spezifisch asiatischen Kunst-Stoff auf.
Wen wundert's , dass parallel zum koreanischen Angebot, neben den abstrakten Zeichen-Tafeln des Spanier Pijuan, auch Papierprägungen des deutschen Kunstnagel-Weltstars Günther Uecker präsentiert wurden? Ein öst-westlicher Kunst-Diwan aus Zellulose.