Woher haben die bloß meine Daten?, fragt sich so mancher User angesichts seiner zugespammten Mailbox. In manchen Fällen ist das nachvollziehbar. Beispielsweise, wenn die Adresse zuvor in Webformularen, Newsgroups oder anderswo via Internet veröffentlicht wurde. Die Spammer durchstöbern das Netz mit Suchprogrammen, so genannten

Spambots

, und sammeln die veröffentlichten Daten ein. Wie aber gelangen Spammer an Mailadressen, die in keinem Verzeichnis stehen, ja mitunter noch nicht ein einziges Mal benutzt worden sind? Auch das erledigen Spambots – mit so genannten

Wörterbuch-Attacken

. Gezielt fragen die Bots zu diesem Zweck die Server der verschiedenen Provider ab. Sie beginnen bei aaa@provider.at und arbeiten sich über aab@provider.at usw. systematisch durch das Alphabet. Nach demselben System werden auch Variationen von Namen abgefragt: Meier67, Meier68, Meier69 und so fort. Jede angefragte Mailadresse, auf die der Server nicht mit "User unknown" antwortet, wird an Spammer verkauft. Auch auf den Fall, dass der Provider solche Attacken abblocken will, sind viele Spambots vorbereitet. Innerhalb weniger Sekunden können sie die Angriffe von einer neuen Adresse aus weiterführen. (streim, DER STANDARD Printausgabe, Sonntag, 4. Jänner 2004)