Bereits seit mehreren Jahren kooperiert das Electronic Commerce Competence Center (EC3) auf der Wiener Donauplatte mit der Statistik Austria. Das jüngste Beispiel für die Zusammenarbeit läuft unter dem Schlagwort "Kontextanalyse", so EC3-Geschäftsführer Karl Fröschl im Interview mit dem STANDARD. Es gehe darum, das statistische Datenmaterial besser in effizient nutzbare Informationen zu transformieren, erzählt der Sozial- und Wirtschaftswissenschafter, der seine berufliche Laufbahn mit der Erstellung einer statistischen Dialogsoftware begann.

Ein Bereich, in dem die Erkenntnisse von EC3 Verbesserungen bringen sollen, ist die Nutzung des Softwareprogramms E-Quest. Die von der Statistik Austria entwickelte Anwendung ging erstmals im Jahr 2001 in Betrieb und ist in ihrer Konzeption vor allem auf die Benützung durch Unternehmen ausgerichtet. "Diese Software war international die erste ihrer Art, hat uns viel Reputation in Fachkreisen eingebracht und ist durchaus als Prestigeprojekt zu bezeichnen", lobt Wolfgang Koller von der Statistik Austria die eigenen Aktivitäten.

Onlineversion

Im kommenden Jahr soll eine Onlineversion von E-Quest auf den Markt gebracht werden, um auch in kleineren Betrieben, die nicht das Geld für die Software ausgeben wollen, die Umstellung vom klassischen Papierfragebogen auf die Elektronikversion zu schaffen. Aber schon jetzt, so Koller, würden immerhin zwanzig Prozent der heimischen Unternehmen E-Quest nutzen. Vergleichbare Programme in anderen Ländern kämen auf fünf bis zehn Prozent.

Bei der Kooperation mit der Statistik Austria ist ein Wirtschaftspartner des EC3, das Consultingunternehmen Paradigma, zwischengeschaltet, erzählt Fröschl, seit Sommer 2003 alleiniger Geschäftsführer des Kompetenzzentrums.

Mehrere Partner aus der Wirtschaft sind hier aktiv: der Softwarekonzern SAP, das Mobilfunkunternehmen T-Mobile, die Reiseplattform Tiscover, aber auch apc interactive, ein Unternehmen, das Internetterminals in Österreich aufstellt.

Sie alle sitzen in der Vollversammlung des Zentrums und können stimmberechtigt über die Forschungsthemen mitentscheiden. 40 Prozent des Gesamtbudgets von zwei Millionen Euro lukriert das Zentrum durch solche Firmenpartnerschaften. Weitere 40 Prozent stammen aus Förderungsmitteln des Bundes, die restlichen zwanzig Prozent schießt noch die Gemeinde Wien zu. Das EC3 hat kürzlich sein dreijähriges Bestehen gefeiert.(Angelika Slavik/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5./6. 1. 2004)