Eisenstadt - Den vollkommenen Umbau und die Neustrukturierung der SPÖ Burgenland kündigte Landesparteichef LH Hans Niessl nach einer Sitzung des Parteipräsidiums am Montag in Eisenstadt an. Es gehe um noch mehr Bürgernähe und noch mehr Transparenz, aber auch um eine Optimierung der Organisationsstrukturen und eine intensive Mitarbeiterschulung, betonte Niessl. "Ich habe das große Ziel, der bestorganisierten und -strukturierten Landesorganisation der SPÖ vorzustehen." Der Landeshauptmann will seine Vorschläge zur Parteireform, von denen einige noch zu präzisieren sind, dem Parteivorstand am 19. Jänner zur Beschlussfassung vorlegen.

"Es wird die gravierendsten Veränderungen in der SPÖ innerhalb der letzten Jahrzehnte geben", betonte Niessl. Die Landespartei habe die Zahl ihrer Mitarbeiter in den letzten drei Jahren um 40 Prozent reduziert und damit versucht, schlanker zu werden. "Wir mussten das auch aus finanziellen Überlegungen tun." Durch einen weitreichenden Umbau der Strukturen und eine Bündelung der Aufgabenbereiche soll es auch zu einem effizienteren Einsatz der finanziellen Mittel kommen.

Die Kommunikation nach innen und außen soll durch den Einsatz moderner Medien verstärkt, die Ausbildung der Mitarbeiter im Rahmen der SPÖ-Akademie intensiviert werden. Niessl: "Auch wenn wir eine erfolgreiche sozialdemokratische Landesorganisation sind, müssen wir uns anstrengen und darauf achten, dass unsere Mitarbeiter entsprechend gerüstet sind." Außerdem soll die Arbeit am Zukunftsprogramm fortgesetzt und die Kontakte zu den Sozialdemokraten in den Nachbarländern enger geknüpft werden.

Die Frage, ob der nach dem Abgang Norbert Darabos' nach Wien frei gewordene Posten in der SPÖ-Landesgeschäftsführung nachbesetzt wird, ließ Niessl vorerst offen. Derzeit managt Helmut Schuster die Landespartei. "Es wird auf alle Fälle eine Person dort sitzen, es können auch mehr sein", so der Landeshauptmann kryptisch. Eine immer wieder kolportierte mögliche Einstellung der traditionsreichen Parteizeitung "BF - Die Burgenland-Woche" dementierte der Parteichef entschieden. Die Zeitung werde von über 100.000 Burgenländern gelesen, "es gibt keine Überlegungen, die BF einzustellen".

Für die SPÖ Burgenland werde 2004 ein sehr arbeitsintensives Jahr, meinte Niessl, weil sie auch drei Wahlgänge - AK-Wahlen, Bundespräsidenten-Wahlen und EU-Wahlen - zu bewältigen habe. Bei der EU-Wahl werde mit Christa Prets erneut eine burgenländische Kandidatin antreten. Prets habe sehr gute Arbeit geleistet und gehöre zu den Aktivposten im EU-Parlament. (APA)