Für Justizminister Böhmdorfer sind die FP-Parteigremien zu groß: "Dadurch können sich Gruppen bilden, die nicht vorgesehen sind."

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Wien - Justizminister Dieter Böhmdorfer (F) spricht sich für Änderungen an der Struktur der FP-Parteigremien aus. "Wir haben eine Struktur, die nicht geeignet ist, eine Partei schlagkräftig zu führen", sagte er in der "Presse". Er meint damit den Bundesparteivorstand, dem zirka 30 Personen angehören, und das FP-Leitungsgremium mit etwa 240 Personen.

Böhmdorfer war nach der Schlappe bei der letzten Nationalratswahl Ende 2002 mit der Führung eines Zukunftsgremiums beauftragt worden, das die künftige Ausrichtung der FPÖ vorgeben sollte. In den seiner Ansicht nach zu großen Gremien sieht Böhmdorfer Nachteile: "Dadurch können sich Gruppen bilden, die nicht vorgesehen sind." Ein erster Schritt in Richtung Straffung der Strukturen ist für den Justizminister bereits mit der Bestellung des Wiener Landesobmannes Hilmar Kabas zum Sprecher aller Landeschefs gesetzt worden. "Und nun ersetzt er acht andere Länderchefs", so Böhmdorfer.

FPÖ-Bundesspitze tagt am Wochenende in Klagenfurt

Klagenfurt wird am Wochenende fest in freiheitlicher Hand sein: Am Samstag beraten in der Kärntner Landeshauptstadt der Bundesparteivorstand und die Bundesparteileitung über die politische Arbeit für 2004, am Sonntag findet der offizielle Auftakt für die Landtagswahl am 7. März statt. Es dürfte ein in diesem Ausmaß noch nie da gewesenes Spektakel werden, gerechnet wird mit bis zu 2.000 Teilnehmern.

Schauplatz des Wahlauftaktes wird die Wörthersee-Halle auf dem Messegelände sein, wobei 1.500 Sitzplätze und viele Stehplätze zur Verfügung stehen. Im Mittelpunkt werden die Ansprachen des Kärntner Landesparteichefs Martin Strutz sowie von Vizekanzler Hubert Gorbach und Landeshauptmann Jörg Haider stehen. Haider wird neben der Landespolitik auch zu Bundesthemen, wie der Steuerreform, Stellung nehmen.

Schwere Geschütze gegen ÖVP

Strutz will, wie er erläuterte, "klar machen, dass es am 7. März um den Landeshauptmann geht". Die Kärntnerinnen und Kärntner hätten es in der Hand, "zu entscheiden, ob mit Jörg Haider der positive Weg fortgesetzt oder mit Peter Ambrozy ein Rückfall in die Alten Zeiten vollzogen werden soll". Schwere Geschütze will Strutz auch gegen die ÖVP auffahren, und zwar wegen deren Festlegung, die Wiederwahl Haiders auch im Falle eines freiheitlichen Wahlsieges verhindern zu wollen.

Die Auftakt-Veranstaltung zur bisher wohl spannendsten Wahl im südlichsten Bundesland steht unter dem Motto "Pole Position für Kärnten". Dabei wird der gesamte Programmablauf nach dem Vorbild eines Formel-1-Rennens aufgebaut. Streng geheim gehalten wird noch die exakte Inszenierung, für die neben Strutz Landesgeschäftsführer Manfred Stromberger und Gernot Rumpold verantwortlich zeichnen. (APA)