Riga - Lettlands Außenministerin Sandra Kalniete soll nach dem Willen der Regierung in Riga ab Mai 2004 ihr Heimatland in der EU-Kommission vertreten. Ministerpräsident Einars Repse sagte am Donnerstag, die Personalfrage sei bereits mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi besprochen worden. Prodi habe die Nominierung begrüßt und erklärt, dass Kalniete alle notwendigen Qualifikationen für das zukünftige Amt als EU-Kommissarin besitze.

Seit 2002 Außenministerin

Kalniete (51) hat Kunstgeschichte studiert und seit 1990 Karriere im lettischen Außenministerium gemacht. Nach Botschafterposten in Genf und Paris wurde sie im November 2002 von Repse zur Außenministerin berufen. Die parteilose Kalniete gilt in Lettland als ausgewogene Fachfrau mit Hang zur Detail-Versessenheit. Der baltische Staat tritt am 1. Mai 2004 der EU bei. Die Nachbarländer Litauen und Estland haben ihre zukünftigen EU-Kommissare noch nicht benannt.

Nominierung am Dienstag

Die lettische Außenministerin Sandra Kalniete soll nächsten Dienstag offiziell für den Posten der EU-Kommissarin nominiert werden. Der lettische Ministerpräsident Einars Repse und EU-Kommissionspräsident Romano Prodi einigten sich in einem Telefonat auf die Kandidatin, teilte die Regierung in Riga am Donnerstag mit. Prodi hat die Regierungen der zehn Beitrittsländer aufgefordert, ihre Kandidaten für die zusätzlichen Kommissarsposten bis März bekannt zu geben.

Offizielle Präsentation im März

Die neuen Kommissare sollen im März offiziell den EU-Mitgliedstaaten präsentiert werden. Das Europaparlament muss deren Ernennung zustimmen. Die zusätzlichen Kommissare bekommen volles Stimmrecht, aber vorerst keinen eigenen Geschäftsbereich. Sie sollen bis zur Neubesetzung der gesamten Kommission am 1. November bei einem der 20 Kommissare aus den bisherigen EU-Ländern mitarbeiten. Ab November entsendet jedes der künftig 25 Mitgliedsländer einen eigenen Kommissar. (APA/dpa)