New York - Die weltweit zweitgrößte Sammlung von Faberge- Eiern wird in New York versteigert. Für neun reichlich mit Gold und Diamanten besetzte Schmuck-Ostereier sowie 180 weitere Pretiosen aus der Werkstatt des Goldschmieds Carl Faberge (1846-1920) erwartet das Auktionshaus Sotheby's mindestens 90 Millionen Dollar (71,2 Mill. Euro). Die Schmuckstücke werden eine Woche lang ausgestellt, ehe sie am 20. und 21. April versteigert werden, wie Sotheby's am Freitag bestätigte.

Die Faberge-Sammlung hatte der amerikanische Verleger und Multimilliardär Malcolm Forbes zusammengetragen, dessen Wirtschaftsmagazin "Forbes" alljährlich Listen der reichsten und einflussreichsten Personen der Welt veröffentlicht. Während es Forbes gelang, neun von insgesamt 50 bekannten Faberge-Eier zusammenzukaufen, blieben zehn der wertvollen Kostbarkeiten Eigentum des Kreml. Zu den Besitzern einiger der wohl wertvollsten Eier der Welt gehört auch die britische Königin. Einzelstücke sind über die Welt verstreut, wobei viele im Besitz von Amerikanern sein sollen.

Zur Geschichte der Eier

Die Eier waren zum großen Teil von Zar Nikolaus II. in Auftrag gegeben worden. Zur Versteigerung der meisten ihrer Faberge-Pretiosen entschloss sich die Forbes-Familie, nachdem im Frühjahr 2002 ein Ei aus der Werkstatt des Meisters in New York den Rekordpreis von 9,5 Millionen Dollar erzielte. Es handelt sich dabei um das "Königliche Winterei", das Zar Nikolaus seiner Mutter, der Zarenwitwe Maria Feodorowna, 1913 aus Anlass des 300-jährigen Bestehens der Romanow-Dynastie übergab. Danach war die Forbes-Familie von Faberge-Liebhabern in aller Welt mit Höchstgeboten zum Verkauf ihrer neun Schmuckeier gedrängt worden.

Prunkstück der nun angekündigten Versteigerung dürfte das "Krönungsei" sein, das Zar Nikolaus II. Prinzessin Alexandra zu Ostern 1897 zur Feier der Thronbesteigung geschenkt hatte. An dem Schmuckstück hatte Georg Stein, ein Meister in der Faberge-Werkstatt, 15 Monate lang fast jeden Tag 16 Stunden lang gearbeitet. Sotheby's erwartet dafür 18 bis 24 Millionen Dollar.(APA/dpa)