Albtraumhafte Begegnung Donnerstagabend im TV: Vera und Bachelor beim Nachschlag. Marcel sprach sein Gegenüber zwar ausnahmsweise nicht im Flüsterton an. Umgekehrt bestätigte sich die Vermutung, dass der Mann nicht wirklich etwas zu sagen hat, das sich zu hören lohnt.

Vera Russwurm gab sich vorlaut: Das Format sei doch "sehr umstritten", beharrte sie. Worüber sich die ebenfalls geladenen österreichischen Teilnehmerinnen vor Lachen ihre kleinen Bäuche hielten. Die fanden die Doku-Soap nämlich "total spannend". Damit haben sie uns zweifellos einiges voraus.

Was die Damen genau meinten, ist sowieso nicht ganz klar. Denn auf Russwurms merkwürdige Frage, ob Marcel seinem Ruf als "Womanizer" in Zukunft mehr oder weniger gerecht werden wolle, antwortete der nur mäßig originell: "Gleich bleibend." Das ist in etwa so "spannend", wie der ganze Bachelor war.

Wirklich dumm war natürlich, dass weder Vera noch ihre Gäste zum Zeitpunkt der Aufzeichnung wussten, was dem Publikum Donnerstagabend schon bekannt war: nämlich dass Marcel längst wieder allein seiner Wege geht. Aber irgendwie war das auch schon egal.

Zum Schluss bedankte sich Vera artig fürs Zuschauen über all die Jahre hinweg und hielt das rote ORF-Kärtchen in die Kamera. Recht hat sie, ein bisschen Eigenwerbung kann nicht schaden, wo doch der geflopte Junggeselle ganz bestimmt nicht erstes Boulevardthema diese Woche war. Blöd halt, weil Fendrich schon bei Chmelar war. (prie, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 10./11.1.2004)