San Francisco - Eine provokante Werbekampagne zur Warnung vor Brustkrebs erregt im Raum San Francisco die Gemüter. Auf den Plakaten sind leicht bekleidete Frauen zu sehen, die auf den ersten Blick für zarte Unterwäsche werben. Näher betrachtet, tragen die Modelle aber hässliche Narben von Brustkrebsoperationen. "Wir setzen eine Parodie der sexuellen Ikonen ein, die uns ständig ins Gesicht springen", erklärte Andrea Martin, Gründerin des gemeinnützigen Brustkrebsfonds . Die Anzeigen wurden vor rund zwei Wochen an 37 Bushaltestellen angebracht, zwei Plakate nach Protesten von Anrainern wieder abgehängt. Zu sehen ist Martins eigener, nach zwei Brustamputationen vernarbter Oberkörper, der über den Körper eines Models fotografiert wurde. Ein Plakat zeigt beispielsweise eine Frau in Büstenhalter und Slip mit einer großen Narbe. Der Text dazu lautet: "Es ist kein Geheimnis, dass unsere Gesellschaft besessen von Brüsten ist. Aber was tun wir gegen Brustkrebs?" Modelle, Fotografen und die Werbeagentur arbeiteten kostenlos für die Kampagne. Die 53-jährige Martin, die sich 1989 der ersten Mastektomie unterzog, erklärte, sie sei froh darüber, dass die Menschen darüber diskutierten. "Wir haben gemischte Reaktionen erwartet, darum haben wir die Aktion gemacht." (APA/AP)