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Joachim Angerer will nicht mehr Abt sein. Pfarrer der Gemeinde Eibenstein, die er seit mehr als 40 Jahren seelsorglich betreut, bleibt er jedoch.

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Geras - Der Abt des niederösterreichischen Prämonstratenserstiftes Geras, Joachim Angerer, emeritiert mit seinem bevorstehenden 70. Geburtstag. Mit 8. Februar wird er sein Amt in die Hände von Prämonstratenser-Generalabt Thomas Handgrätinger legen.

Wer sein Nachfolger wird, ist noch offen. In Kirchenkreisen wird damit spekuliert, dass anstelle einer Wahl im Stift ein Administrator außerhalb des Stifts gesucht wird. Der Angerer-Nachfolger wird auf jeden Fall viel zu tun bekommen. Der Konvent ist nicht nur intern zerstritten, er ist auch hoch verschuldet. Die Schulden des Stiftes Geras im Ausmaß von 10,1 Millionen Euro waren im September 2003 Anlass einer Visitation. Die Bankverbindlichkeiten seien durch Pfandrechte im Grundbesitz des Stiftes sichergestellt, hieß es im Abschlussbericht der Visitatoren.

Er habe sich zu seinem Rückzug "aus freien Stücken, unter keinerlei Druck und nach reiflicher persönlicher Überlegung" entschlossen, sagte Angerer am Mittwoch. Er blicke "mit Freude und Dankbarkeit" zurück.

Angerer, seit dem 15. Jänner 1986 Abt des Doppelklosters Geras-Pernegg (mit Zuständigkeit auch für die Neugründungen Fritzlar/Deutschland und Itinga/Brasilien), beendet gleichzeitig seine 35-jährige Tätigkeit als "Provisor und Waldmeister" - und damit Wirtschaftsverantwortlicher - des Stiftes Geras. Seine Ziele als Abt, so Angerer weiter, habe er erreicht. Geras, Pernegg sowie die 14 inkorporierten Pfarren seien saniert, restauriert und revitalisiert.

In der Gemeinde Eibenstein, die er seit mehr als 40 Jahren seelsorgerisch betreut, wird Joachim Angerer Pfarrer bleiben. (APA, pm/DER STANDARD, Printausgabe, 15.1.2004)