Foto: ORF
Wenn Sie Sportstaatssekretär Karl Schweitzer (FPÖ) beim Kunstgenuss erleben wollen: "Sunshine Airlines", Donnerstag im ORF.

Das neue Kulturformat des ORF konfrontiert für die erste Folge Menschen im Museum Moderner Kunst in Wien unkommentiert mit Kunst. Mit "Michelangelo" von Otto Mühl etwa. Das Video dokumentiert die wenig freundliche Behandlung eines Kopfes mit Fesseln, Schlägen, Farben.

"Da wird offensichtlich ein junger Mensch vorbereitet aufs Leben", sagt der Staatssekretär, der das "berührend" findet. Später malte Mühl ja einen FP-Politiker, der das so berührend fand, dass er klagte.

"Starke Kontraste"

Auch Benita Ferrero-Waldner fehlt nicht, um "starke Kontraste" festzustellen. Warum die beiden, warum just die Präsidentschaftskandidatin der ÖVP? Haben sich als erste von einigen angefragten Politikern zur Verfügung gestellt, sagt David Schalko, der auch schon die "Sendung ohne Namen" erfand. Kunst sehr persönlich kommentieren dürfen zudem DJ Sugar B, Museumsdirektor Edelbert Köb, Ingrid Thurnher und einige mehr, auch Jeannine Schiller riskiert eine dicke Lippe.

Die "Airlines" präsentieren wechselnde, als Flugpersonal kostümierte eineiige Zwillinge, denen die stets gleiche Synchronstimme Sätze in den Mund legt wie "Kunst ist sooo schön". Warum das so ist, sollen wir in Folge zehn erfahren. Themen bis dahin: Protest, Ideenklau, Wie werde ich als Künstler reich?

Kein Quotenziel

Und weil das alles so seltsam innovativ ist, will Programmdirektor Reinhard Scolik kein Quotenziel gesetzt haben im Gegensatz zum Talkformat "karls.platz".

Nächste Neuerung in der ORF-"Donnerstagnacht": Ab 29. startet sie schon um 21.55 Uhr jeweils mit Alfred "Dorfers Donnerstalk". (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 17./18.1.2004)