Linz – Für heftige Diskussionen sorgt jetzt eine Aufhebung
einer Geldstrafe gegen zwei Geschäftsführer und einen
Türsteher, die im Juli 2001
dem dunkelhäutigen Grünpolitiker Mike Chukuwuma aus
Vorarlberg in Begleitung eines
Vertreters der nigerianischen
Botschaft und eines weiteren
Bekannten den Zutritt in eine
Linzer Discothek verwehrten.
Der Türsteher ließ, sagt Chukuwuma, "nur österreichische
Staatsbürger" ins Lokal. Als er
sich mit seinem österreichischen Pass auszuweisen versuchte, habe es geheißen: "Ja,
aber keine Schwarzen."
Die Grünen erstatteten Anzeige, im August 2002 wurden
die beiden Geschäftsführer
und der Türsteher vom Bezirksverwaltungsamt des Magistrats Linz zu jeweils 750 Euro Strafe verurteilt.
Der Unabhängige Verwaltungssenat hob das Urteil jetzt
auf. Der Türsteher sei "offenkundig durch suggestive und
feindselige Fragestellungen
unter Druck gesetzt und zu der
erwünschten Aussage verleitet worden, damit die Angelegenheit am Bundeskongress
der Grünen als weiterer Fall
für eine nicht funktionierende
Ausländerintegration aufgezeigt hätte werden können",
sagt der UVS.
Darüber hinaus seien die
Geschäftsführer in Sorge gewesen, das Lokal könnte "ein
Umschlagplatz für Drogen"
und damit in seiner Existenz
bedroht werden.
"Eine verschärfte Zugangskontrolle bezüglich jener Personen, die auf den ersten Blick
– also rein äußerlich und oberflächlich betrachtet – als Drogendealer in Betracht kommen könnten", sei daher "vollkommen legitim". (mro/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17./18.1.2004)