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Die Zahl derer, die sich Hausbesorger nennen, ist stark im Sinken

Foto: APA/ GUENTER R. ARTINGER
Wien - Am Wiener Hausbesorgerball könnte sich heuer Wehmut breit machen: Die Zahl der Kollegen und Kolleginnen, die sich Hausbesorger nennen, ist stark im Sinken.

Für "Wiener Wohnen", jene Stelle über die die rund 220.000 Gemeindewohnungen vergeben werden, sind rund 3000 Hausbesorger und -besorgerinnen tätig. In ganz Österreich sind rund 15.000 dienstbare Geister in den Wohnanlagen unterwegs, 2000 waren es noch 19.000.

Firmen statt Hausbesorger

Es ist in vielen Fällen für Hausbesitzer oder Wohnungsgenossenschaften günstiger, die Reinigung von Häusern oder die Schneeräumung an Fremdfirmen zu vergeben, anstatt eine Person dafür zu bezahlen, dass sie mehr oder weniger 24 Stunden für eine Hausanlage im Dienst ist, sagt Gewerkschafterin Brigitte Reiff. Mit der Änderung des Hausbesorgergesetzes im Jahr 2000 wurde eine derartige Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit abgeschafft. Für Hausbesorger gibt es keinen Kollektivvertrag. Das liegt auch daran, dass es keine einheitliche Standesvertretung gibt.

Überalterung

Gewerkschafterin Reiff erklärt die geringere Zahl von Hausbesorgern auch mit der Überalterung. Wen sich jemand in Pension verabschiede, würde der Posten nicht nachbesetzt. Walter Gleixner, sogenannter Sicherheitsvertrauensperson bei "Wiener Wohnen" sagt, dass rund 90 Prozent der Posten von Frauen besetzt seien. Besonders viele allein erziehende Mütter würden sich um saubere Stiegenhäuser und gekehrte Eingänge kümmern. (APA, aw, DER STANDARD Printausgabe 17.1.2004)