Los Angeles - Eine Amerikanerin, die von dem Erben der Kosmetikfirma Max Factor, Andrew Luster, vergewaltigt wurde, hat den US-Sender CBS auf Schadenersatz verklagt. Weil CBS eine Videoaufnahme des Opfers im Bett von Luster in der Nachrichtensendung "48 Hours" zeigte, verlangt die Klägerin eine Entschädigung in Höhe von 30 Millionen Dollar (23,6 Mill. Euro), unter anderem wegen Verletzung ihrer Privatsphäre.

Nach US-Medienberichten vom Donnerstag reichte die Frau ihre Klage beim Superior Court in Los Angeles ein. CBS hatte das Video, auf dem das Gesicht der Frau nicht zu sehen ist, im vergangenen Februar ausgestrahlt.

124 Jahre Haft für Luster

Der 40-jährige Luster wurde im Februar 2003 zu 124 Jahren Haft verurteilt, weil er drei Frauen mit Hilfe der so genannten "Date Rape"-Droge GHB betäubte und dann vergewaltigte. Einige Szenen hatte der Täter auf Video festgehalten. "Diese Aufnahmen hätten niemals außerhalb des Gerichts gezeigt werden dürfen", sagte der Anwalt der Klägerin, Barry Novack.

Im Dezember hatte der Großenkel des Kosmetik-Magnaten Max Factor die Insolvenz angemeldet und sich für vermögenslos erklärt. Ein Zivilgericht hatte zuvor zwei seiner Opfer knapp 40 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen, die Luster zahlen sollte. (APA/dpa)