Paris - Die Pariser Kunstmesse FIAC, in der Österreichs Gegenwartskünstler stets stark vertreten sind, setzt auf die Klassiker des 20. Jahrhunderts, um nach dem anhaltenden Desinteresse der Kunstsammler einen neuen Aufschwung zu erleben. In vier Pavillons wird nach Angaben der Tageszeitung "Le Figaro" (Freitagausgabe) bei der FIAC 2004 im kommenden Oktober als Rahmenprogramm das MiGA (Musee imaginaire des musees d'art) mit Werken von Picasso, Kupka, Miro, Ernst, Dubuffet und Picabia zu sehen sein.

Durch die starke Konkurrenz von Großveranstaltungen wie der "Art Basel Miami Beach" die im Dezember zum zweiten Mal in Florida (USA) stattgefunden hat, sowie der "The Frieze Art Fair" von London hat sich das Publikum zunehmend von der FIAC abgewendet. Bei der letzten Ausgabe im Oktober 2003, bei der die FIAC ihr 30-jähriges Bestehen feierte, musste sich die Messe mit etwas mehr als 70.000 Besuchern begnügen. Durch das MiGA hoffen die Organisatoren, die Schwelle der 100.000 zu erreichen.

Erhoffte Zugkraft

Das MiGA umfasst nach Angaben der Organisatoren 100 Werke großer Künstler aus dem 20. Jahrhundert. Laut "Le Figaro" befinden sich darunter "Deux femmes nues" (1906) von Picasso, ein bislang noch nie ausgestelltes Bild, die letzte "Constellation" von Miro, ein Kupka aus dem Jahr 1913, "Femme a l"ombrelle" (1926) von Picabia, "La Horde" (1927) ein noch nie ausgestelltes Bild von Max Ernst und "Rue Pifre" (1961), eines der fünf Bilder von Dubuffet aus der Serie "Paris Circus".

Die Kosten für das MiGA übernimmt in Bezug auf Transport und Versicherung die Gesellschaft "Reed Exposition France", Inhaber der FIAC. Damit sich die Investition bezahlt macht, versuchen die Organisatoren, die großen Namen der Gegenwartskunst nach Paris zu locken. Laut "Le Figaro" sind unter anderem mit den Gallerien Jan Krugier, sowie den US-Amerikanern Bill Aquavella und Richard Gray Kontakte aufgenommen worden. (APA)