Wie facelifte ich ein Designkunstwerk?

Diesem Problem mussten sich die Alfa-Stylisten im Rahmen der 156er-Modellpflege stellen. Jenem Auto also, das die Alfa-Renaissance einleitete.

foto: werk

Operation

dank dezenter Skalpellführung gelungen: Der Kühlergrill steht jetzt dominanter, nach aktueller Art des Hauses, im Wind, die Frontscheinwerfer blicken verwegener drein. Der Rest ist noch deutlich zurückhaltender ausgefallen.

foto: werk

Alles andere

als dezent ist hingegen der 2,4-Liter-Diesel. System Common Rail, hat Alfa ja gewissermaßen erfunden - ohne je die Marketing-Lorbeeren dafür zu ernten; das haben die Goten im Norden getan. Wie auch immer, wir wollen uns nicht über strategische Versäumnisse der Italiener ärgern, schon gar nicht, wenn man ein so feines, sportliches Gerät zum Testen hat.

foto: werk

Ein bisserl eng ist er geschnitten,

der Italo-Maßanzug Alfa 156, aber alles super auf den Fahrer hin getrimmt (wie weiland - und nun nimmermehr - bei BMW).

Instrumente

schön ergonomisch um den Pilotensitz gruppiert, selbiger mit ausreichend Seitenhalt, und die beiden Hauptinstrumente liegen in tunnelartigen Röhren, beschleunigen so suggestiv den Blick durch das griffige Lenkrad hindurch.

Die hakelige Schaltung

verzeiht man keinem Hersteller so gern wie Alfa, und auch, dass die verwendeten Kunststoffe nach nicht allzu langer Zeit nicht mehr allzu hochwertig wirken, nehmen Alfa-Kunden mit Augenzwinkern zur Kenntnis - ebenso wie immer wieder registrierte kleinere Mängel in der Verarbeitung.

Die Maschine

(175 PS, 385 Nm Drehmoment) zieht, wie gesagt, mächtig an, bleibt in den Konsumgewohnheiten dabei tankwartärgernd moderat (6,6 Liter je 100 km im Normzyklus): Nur bei winterlicher Fahrbahn sollte man sein Temperament ein bisserl zügeln, da kann's schon einmal zu Traktionsproblemchen kommen.

foto: werk

Außerdem

typisch für alle starken Fronttriebler ist das Zerren in der Lenkung. Zum Fahrwerk bleibt nur zu sagen: eh da. Nein, im Ernst, es trägt mit dem agilen Handling zum positiven Gesamteindruck entscheidend bei.

foto: werk

Großer Nachteil

übrigens im Winter (betrifft wiederum alle modernen Diesel): Das Auto ist kaum zum Derheizen. Es dauert eine kleine Ewigkeit, bis es drinnen lauschig warm wird. Da hilft das ganze heiße Temperament nix. (Andreas Stockinger, 23.1.2004)

Link
Alfa Romeo

foto: werk