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Weg vom Thema Integration - hin zur Leseschwäche. Nach einem Vorstoß, Zuwandererkinder zum Kindergartenbesuch zu verpflichten, fordert Gusenbauer nun eine "Art Vorschule" für alle Kinder.

Foto: APA/Robert Paringer
Wien - SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer bekräftigte am Sonntag in der "Pressestunde" des ORF seinen Vorstoß für einen Kindergarten-Besuch von Zuwanderer-Kindern für einen bessern Spracherwerb. Er fordert nun, das letzte Kindergartenjahr "für alle Kinder als eine Art Vorschule zu führen" und schließlich das Angebot an Ganztagsschulen verbessern.

Leseschwäche bekämpfen

Ihm gehe es um einen Drei-Stufen-Plan, um den durch die internationale Bildungsvergleichs-Studie PISA ausgewiesenen Leseschwächen von Kindern nichtdeutscher Muttersprache entgegenzuwirken. Demnach sollten auch alle Zuwanderer-Kinder einen Kindergartenplatz bekommen. Erst wenn das alles nichts bewirke, sollte man den verpflichtenden Kindergarten-Besuch von Zuwanderer-Kindern diskutieren.

Grundschule ohne Noten und Sitzenbleiben

Den Vorschlag von SPÖ-Bildungssprechers Erwin Niederwieser, eine Grundschule ohne Noten und Sitzenbleiben einzuführen, begrüßte Gusenbauer. Es habe sich gezeigt, dass jene Länder bildungspolitisch am erfolgreichsten seien, die solche Modelle hätten. Als Beispiele nannte der SPÖ-Chef Finnland und Schweden.

Reform hat Situation verschlechtert

Zur Uni-Reform, die von der SPÖ beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) angefochten worden war, nun aber in vielen Punkten von diesem als verfassungskonform eingestuft wurde, meinte Gusenbauer, es wäre nun an den Verantwortlichen der Unis, aus der Reform etwas zu machen. Fakt sei aber, dass seitdem versucht werde, die Reform umzusetzen, die Situation an den Universitäten nicht besser, sondern schlechter geworden sei.

Befragt, ob er im Fall einer SPÖ-Regierungsbeteiligung die Studiengebühren wieder abschaffen würde, meinte der SPÖ-Chef: er habe vor der Nationalratswahl 2002 betont, dass er die Gebühren für eine Bildungsbarriere halte. "Zu diesem Wort stehe ich auch." (APA)