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Elfi von Dassanowsky im Jahr 2000.
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Los Angeles/Wien - Elfi von Dassanowsky feiert kommenden Montag ihren 80. Geburtstag. Sie ist international für ihre Arbeit als Pionierin der Filmproduktion und als Multitalent in der österreichischen Kunst- und Kulturszene nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt geworden. Dassanowsky ist die einzige Österreicherin, der die Auszeichnung "Living Legacy Award" des Women's International Center verliehen wurde. Darüber hinaus wurde sie mit der UNESCO Mozart Medaille, dem französischen Ordre des Arts et Lettres sowie von den Städten Wien und Los Angeles ausgezeichnet.

Dassanowsky wurde am 2. Februar 1924 in Wien geboren. Mit 15 Jahren war sie als Protegé des Konzertpianisten Emil von Sauer die jüngste jemals an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst zugelassene Frau. Noch als Studentin wurde sie vom Wien-Film-Regisseur Karl Hartl damit beauftragt, Curd Jürgens zum Zwecke von Filmaufnahmen Klavierunterricht zu geben.

Da sie die Mitgliedschaft in NS-Organisationen verweigerte, musste sie ihr Studium für einen längeren Arbeitsdienst unterbrechen, auch ein Angebot für eine Filmrolle von der UFA Berlin lehnte sie 1944 ab.

Belvedere Film

Elfi von Dassanowsky ist eine der wenigen Frauen in der Geschichte der Filmindustrie. Bereits im Alter von 22 Jahren war sie eine der jüngsten Mitgründerinnen eines Filmstudios: Belvedere Film, das erste neue Filmatelier in Wien nach dem Krieg. Mit ihren älteren Partnern August Diglas und Emmerich Hanus schuf das Studio solche Klassiker wie "Die Glücksmühle" (1946) und "Märchen vom Glück" (1949) und verschaffte Gunther Philipp und Nadja Tiller ihre ersten Filmrollen.

Vielseitige Tätigkeiten

Dassanowsky spielte Hauptrollen in Dramen, Komödien und Operetten-Revuen, unterstützte die Gründung von Theatergruppen wie das "Podium" und war Rundfunksprecherin für Allied Forces Broadcasting und die BBC. Später war sie mit ihrer One-Woman-Show in Westdeutschland auf Tournee, gab Meisterklassen für Gesang und Klavier und war ein bevorzugtes Modell für den österreichischen Maler Franz Xaver Wolf.

Eigene Firma

In den 60er Jahren zog sie es vor, in Hollywood hinter der Kamera zu bleiben statt ein Starlet zu werden, wobei sie als Stimmtrainerin für Regisseur und Produzent Otto Preminger arbeitete. Sie wurde in Los Angeles zur erfolgreichen Geschäftsfrau und gründete 1999 zusammen mit ihrem Sohn Belvedere Film neu, mit Sitz in Los Angeles und Wien. Als Produzentin des preisgekrönten Kurzfilms "Semmelweis" (USA/Österreich 2001) und der Spionagekomödie "Wilson Chance" (USA 2004) ist sie heute eine der wenigen Frauen mit einer führenden Position in der Filmindustrie. (red)