Kritik am Sparkurs: "Das stellt die Welt auf den Kopf"
Der ehemalige französische Wirtschafts- und Finanzminister Delors, der die Kommission von 1985 bis 1995 führte, kritisierte zugleich die Vorbereitung der EU-Bürger auf die Erweiterung. Die verantwortlichen Politiker hätten "auf diesem Feld viele Fehler gemacht". Es sei angesichts der zusätzlichen Aufgaben auch falsch, die Ausgaben der Union auf ein Prozent des Bruttonationaleinkommens zu begrenzen, wie die sechs größten Nettozahlerländer dies fordern. "Das stellt die Welt auf den Kopf", sagte Delors der Zeitung.
Arbeit an gemeinsamer Eindwanderungspolitik wertet er als "echten Fortschritt"
Als "echten Fortschritt" wertete Delors die Arbeit der EU an einer gemeinsamen Einwanderungspolitik: "Das ist ein nicht zu vernachlässigender Erfolg." Der Ansatz der EU-Staaten, wichtige Fragen auf Regierungsebene zu lösen, stoße allerdings an seine Grenzen. Wenn die Regierungen nicht die Gemeinschaftsinstitutionen arbeiten lasse, "dann hat man eine europäische Freihandelszone". Diese Gefahr rücke näher: "In 15 Jahren sind wir so weit."
Favorisiert als Prodi-Nachfolger Juncker, Verhofstadt und Dehaene