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Vor allem bei Materialschlachten wie dem Skifahren ist guter Support Goldes wert.

Foto: APA/HARALD SCHNEIDER

Perfekten Service für die lieben Kleinen im Hotel wissen alle Eltern hoch zu schätzen. Aber wer möchte diese Annehmlichkeiten schon mit unzähligen anderen Familien teilen, deren Nachwuchs sich nicht zu benehmen weiß? Dieser Konflikt lässt so manche vor der Buchung eines explizit als solches titulierten "Kinderhotels" zurückschrecken. Dass es auch anders gut geht, zeigt zum Beispiel das Hotel Goldener Berg in Oberlech. Seit dieser Saison gibt es zwei neue Chalet-Suiten, in denen Familien die Vorteile eines Apartments - sprich: die Kinder können schreien oder ein in der eigenen Küchenzeile selbst zubereitetes Breichen essen, wann sie wollen - mit den Annehmlichkeiten eines Vier-Sterne-Hauses kombinieren.

Neben dem großen Wohnbereich mit Kachelofen gibt es in den Chalet-Suiten zwei Schlafzimmer, dass diese sich auf zwei unterschiedlichen Etagen befinden, ist vor allem mit kleineren Kindern, die die Stufen noch nicht so sicher alleine gehen können, nicht so ideal. Dafür betritt man das Haupthaus durch einen unterirdischen Gang trockenen Fußes, ein Weg also, den größere Kinder durchaus alleine zurücklegen können. Dass in diesem Korridor auch ein Flipper steht, macht das Pünktlichkommen in der Skischule nicht unbedingt leichter.

Diese ist auf Skiern in drei Minuten Abfahrt zu erreichen, für die, die noch keinen Bogen fahren können, gibt es einen Kinderclub, bei dem im Schnee gespielt wird. Die Betreuerinnen sind dem internationalen Ambiente entsprechend mehrsprachig und sicherlich ebenso smart wie die Skilehrer, die seit diesem Winter ganz in Grün eingekleidet unterrichten. "Nach Zürs fährt man mit der Freundin, nach St. Anton, wenn man eine sucht, und nach Oberlech mit Frau und Familie", weiß der Skilehrer Michael Breuss zu berichten. Er selbst entspricht dem alten Skilehrerklischee so ganz und gar nicht. Im Sommer verdient er sich als Wünschelrutengeher sein Geld, auf der Hütte bestellt er statt einer Brettljause eine vegetarische Suppe.

Die Kinder dürfen bei der Mittagsrast mit der Skischule aber ganz unbeschwert Pommes reinhauen wie eh und je. Am Nachmittag werden sie dann bei Bedarf von den Skilehrern bis vors Hotel gebracht, wo Sandra Spathelf im Kiddy Club mit ihnen spielt und bastelt. Zum Beispiel die Flaggen aller anwesenden Nationalitäten aus Steckperlen. Das gefällt den meisten derart gut, dass sie mit der Betreuerin um 18 Uhr auch zu Abend essen wollen - sie wissen ja, dass sie auch bei dem gediegenen Abendessen der Eltern im Speisesaal jederzeit eine Nachspeise abstauben können. (Tanja Paar/DER STANDARD/Rondo/30.01.2009)