Entwurf von 2008

Foto: Max Moser

Modemagazine bestehen aus Modefotografie. Der Text kommt meist nur in Form von Bildunterschriften oder huldigender Designerporträts vor. Wirklich wichtig sind Worte für die Mode nicht - solange die Namen der Labels richtig geschrieben sind. In der Modeschule Hetzendorf veranstaltet man jetzt trotzdem ein Symposium, das den Titel "Mode & Text" trägt. Vielleicht aus dem Wissen heraus, dass sich die beiden nicht wirklich grün sind und es hierzulande noch immer kein Äquivalent für die im anglosächsischen Bereich eta-blierten Fashion Studies gibt.

Die Modeberichterstattung ist Gegenstand am ersten Tag: Hetzendorf-Direktorin Gerda Buxbaum und die Dortmunder Wissenschafterin Gabriele Mentges führen in das Thema ein, Modejournalisten (unter ihnen Standard-Redakteur Stephan Hilpold) diskutieren über ihre Zunft.

Am Folgetag sind die WissenschafterInnen dran: Wolfgang Müller-Funk referiert über den Modebegriff von Georg Simmel, Harald Gründl über das Phänomen des Ausverkaufs. Barbara Schmelzer- Ziringer liest "Kleidung als medialen Text", Sabine Seymour berichtet über die neuesten Beispiele medialer Interfaces in der Mode. Auch ein Buch wird vorgestellt: "Fashion in Context" ist ein Kompendium bisheriger Hetzendorf- Gespräche. Sage niemand, dass Mode nicht ein Wörtchen mitzureden habe. (Der Standard/rondo/20/03/2009)