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Die Helden der 80er-Jahre erleben im Kino gegenwärtig eine Renaissance. Neben Mickey Rourke, der in Darren Aronofskys "The Wrestler" seinen geschundenen Körper in den Ring wirft und dafür durchaus verdient mit dem Etikett "Comeback des Jahres" versehen wurde, meldet sich - von der breiten Öffentlichkeit nicht ganz so euphorisch gefeiert - auch ein belgischer Action-Star der zweiten Liga eindrucksvoll zurück: Jean-Claude Van Damme. Die Parallelen sind damit noch nicht erschöpft. Regisseur Mabrouk El Mechri hat ihm mit "JCVD" - die Initialen als Titel verraten es bereits - einen Film geschenkt, in dem Van Dammes Rolle ständig selbstironisch auf seine Star-Persona zurückverweist.

Van Damme spielt Van Damme, einen gealterten Action-Darsteller im Sorgerechtsstreit um seine Tochter, der eines Tages die falsche Postfiliale betritt: Dort ist gerade ein Überfall im Gang. Wer aber nun auf den Nahkampf eines immer noch handkantenschlagkräftigen Helden tippt, der behält nur zur Hälfte recht: El Mechri und seine Drehbuchautoren Frédéric Bénudis und Christophe Turpin haben sich etliche überraschende Handlungsvolten ausgedacht. Sie öffnen ihrem Star einen Raum, in dem Platz für die Aufarbeitung einer Karriere bleibt: herzerweichend etwa die lange Szene, in der Van Damme die weniger glamourösen Seiten seines Lebens als Videothekenlegende direkt in die Kamera beichtet. (Dominik Kamalzadeh, RONDO - DER STANDARD/Printausgabe, 20.03.2009)