Netzpolitik
Schule für Dichtung: Auswanderung ins Internet
Protest gegen Regierungsbeteiligung der FPÖ: Unterricht nur noch virtuell
Wien - Die Schule für Dichtung hat aus Protest gegen eine Regierungsbeteiligung der FPÖ alle für
heuer an österreichischen Orten geplanten Klassen und Lehrveranstaltungen abgesagt und deren
Auswanderung ins Internet angekündigt.
"diese auswanderung hat am 3.2.2000 - dem tag der angelobung der neuen österreichischen regierung -
begonnen und wird unter dem arbeitstitel 'virtuelle akademie' organisiert:
www.sfd.at
. viva la poesia!",
heißt es in einer Aussendung der Schule für Dichtung (sfd).
Die sfd erinnert in ihrer Aussendung, dass an ihren Veranstaltungen neben österreichischen Autoren wie
H.C. Artmann, Wolfgang Bauer, Marlene Streeruwitz vor allem immer wieder ausländische bzw.
fremdsprachige Autoren wie Allen Ginsberg, Nick Cave, Blixa Bargeld, Henri Chopin, Inger Christensen,
Huynh Khai Vinh und Angela Garcia unterrichtet haben. Wenn eine "künstlerfeindliche partei, die weder
mit der eigenen sprache noch mit den sprachen der anderen auf eine zivilisierte weise umgehen kann", an
die Schalthebel der Macht gelange, bedeute dies für die sfd, die sich auf die Vielvölker- und
Vielsprachentradition der Uno-Stadt Wien berufe, nichts Gutes. (APA)