Bild nicht mehr verfügbar.

Grolli, der erste Hund im Staate Viktor Klimas.

Foto: APA/Brigitte Sauer
Unlängst sprach ein SPÖ-Funktionär: Präsidentschaftskandidat Heinz Fischer habe eine leichte Schwäche, er sei ein bisschen trocken. Er und sein engstes Umfeld täten sich mit wesentlichen Elementen eines bewegten Wahlkampfes schwer und begriffen die Mechanismen werbewirksamer Medieninszenierung nicht. Ein Foto von Fischer mit Hund in der Kronen Zeitung bringe jedenfalls mehr als ein Auftritt im Parlament, selbst wenn der ORF live überträgt.

Fischer und sein Team haben rasch gelernt. Mittwoch in der Krone auf Seite 2: Der SPÖ-Präsidentschaftskandidat im Bild mit Hund. Da Fischer selbst keinen eigenen Hund hat, musste irgendein Hund herhalten. Immerhin ein ganz lieber Golden Retriever namens "Tim". Es stimmt: Österreich ist eine Grolli-Republik.

ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner wurde dagegen zurückgesetzt. Sie war in der gleichen Ausgabe neben Fischer mit "Otto von Habsburg (91)" abgebildet. Der hat zwar in Österreich auch noch seine Fans, mit einem Hundserl kann er, was die Sympathie- und Aufmerksamkeitswerte betrifft, aber sicher nicht mithalten.

Der Schauspieler Albert Fortell bezeichnete Fischer am Donnerstagabend beim Benita-Wahlkampfauftakt als "Putin von Österreich". Fischer am Freitag: "Ein unfairer Seitenhieb."

Der Auftakt von Ferrero-Waldner fand übrigens im Pyramide-Hotel in Vösendorf statt. Dort verstieg sich der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll zu einem denkwürdigen Satz: "Die Pyramide, in der wir uns heute befinden, zeigt nach oben." (völ, DER STANDARD, Printausgabe 20./21.3.2004)