London - Frauen könnten sich bald mit einem einfachen Gel oder einer Creme gegen HIV schützen. ExpertInnen berichten von rund 60 in Entwicklung befindlichen Mikrobioziden. 14 sind derzeit Gegenstand klinischer Tests. Gels oder Cremen werden innerlich angewendet und sollen das Virus am Eindringen in den Körper hindern. Im Vorfeld einer von 28. bis 31. März stattfindenden Konferenz Microcidides erscheint es denkbar, dass diese Gels den Kampf gegen HIV grundlegend verändern werden.

Dreijährige Studie

Das Medical Research Council und das Imperial College London werden laut BBC demnächst abschließende Tests mit zwei potenziellen Mikrobioziden starten. Insgesamt sollen 12.000 Frauen in Südafrika, Sambia, Tansania, Uganda und Kamerun an der dreijährigen Studie teilnehmen. Bei einem entsprechenden Verlauf der Tests könnten diese Mikrobiozide noch vor Ende dieses Jahrzehnts auf den Markt kommen.

Selbstbestimmter Umgang

Rund 40 Mio. Menschen weltweit sind HIV positiv. Viele der Betroffenen wurden angesteckt, weil keine Möglichkeit des Schutzes bestand. So können Frauen vor allem in Entwicklungsländern ihre Partner nicht dazu überreden, Kondome zu benutzen. Gels oder Cremen ermöglichten einen einfachen Schutz gegen Ansteckung. ExpertInnen gehen davon aus, dass auch ein teilweiser Schutz durch Mikrobiozide bereits Millionen neuer Infektionen verhindern könnte. Mikrobiozide töten das Virus entweder bevor es in den Körper gelangt, verhindern seine Verankerung im Körper oder schaffen eine Barriere, die das Eindringen in den Körper verhindert. (pte)