Wien - Sex und die österreichischen Frauen: Ein Drittel der 20- bis 40-Jährigen haben nie einen Orgasmus. Für einen erheblichen Anteil der Frauen bleibt ein funktionierendes Sexualleben auch im Alter bis 80 wichtig. Dies hat sich aus einer der ersten große Untersuchungen über die sexuelle Dysfunktion bei Frauen ergeben, die der Wiener Urologe Dr. Stephan Madersbacher vom Donauspital durchgeführt hat.

"Die Sexualfunktion des Mannes ist in großem Umfang untersucht worden. Bei den Frauen gibt es kaum Daten", erklärte der Experte am Donnerstag beim europäischen UrologInnenkongress im Austria Center Vienna (bis 27. März).

Madersbacher und seine Co-Autoren erhoben Informationen zum Sexualleben im Rahmen Gesundheits-Screening Tests bei 702 Frauen in Wien im Alter zwischen 20 und 80 Jahren, die meisten waren 30 bis 39 Jahre alt.

Altersabhängige Resultate

Erhoben wurden Libido, Häufigkeit von Sexualverkehr, Orgasmushäufigkeit, Wertigkeit des Sexuallebens etc. Bei allen Parametern zeigten sich deutlich altersabhängige Resultate.

So hatten 24,2 Prozent der 20- bis 40-Jährigen weniger als drei Mal Sex im Monat, 54,8 Prozent drei bis zwölf Mal und 31 Prozent sogar häufiger (Altersgruppe 41 bis 60: 28,4 Prozent, 48,1 Prozent und 23,5 Prozent - Altersgruppe 61 bis 80 Jahre: 58,9 Prozent, 28,9 Prozent und 12,2 Prozent Prozent).

Ein Drittel der Frauen orgasmuslos

Laut Madersbacher zeigt das deutlich, dass für viele Frauen auch im höheren Alter Sex einfach wichtig bleibt. Das geht bis über die siebente Lebensdekade hinaus. Allerdings: "Rund ein Drittel auch der Frauen aus der jüngsten Altersgruppe hat nie einen Orgasmus."

Insgesamt bewerteten 31,7 Prozent der 20- bis 40-Jährigen ein gesundes Sexualleben als wichtig oder sehr wichtig. In der Altersgruppe dann bis 60 war das bei 18,7 Prozent der Fall und darüber bei 4,7 Prozent. (APA)