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Nach wie vor extrem Benachteiligte in Afghanistan: Frauen und Kinder.
Foto: APA/epa/Akhtar Soomro
Berlin - Die Lage der Frauen in Afghanistan ist nach Auffassung der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) auch mehr als zwei Jahre nach dem Sturz der Taliban "verheerend". Vor allem familiäre Gewalt gehöre für viele Frauen und Mädchen zum Alltag, sagte Verena Harpe, die für Afghanistan zuständige ai- Länderreferentin, am Dienstag in Berlin.

Frauen als Randerscheinung

In dem von Afghanistan und der internationalen Gemeinschaft gemeinsam ausgearbeiteten Dokument "Securing Afghanistan's Future" würden die Belange von Frauen kaum erwähnt. Dieses Papier werde aber Grundlage für die Budgetverhandlungen bei der Berliner Geberkonferenz am Mittwoch und Donnerstag sein. Wenn die Stärkung der Stellung der Frau ein zentrales Thema im Wiederaufbauprozess sein solle, müsse sich dies auch konkret in der Budgetplanung widerspiegeln, forderte Harpe.

Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen

ai ermahnte die Geberländer für Afghanistan, ihre Verantwortung für die dortige Menschenrechtslage ernst zu nehmen. Afghanistan sei an einem kritischen Moment des Wiederaufbauprozesses angelangt, erklärte die Organisation in einem offenen Brief an die KonferenzteilnehmerInnen. Die internationale Gemeinschaft müsse dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage und des Strafjustizsystems sowie gegen Gewalt gegen Frauen ergreifen. ai- ExpertInnen hätten in diesen Bereichen in Afghanistan einige der schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen überhaupt festgestellt, hieß es in der Erklärung. (APA)