Paris - Auf dem Papier und damit auch auf den Wahllisten sind Männer und Frauen in Frankreich gleich. Nach den jüngsten Wahlen wird in den insgesamt 26 Regionen der Republik aber nur eine einzige Frau regieren: die Sozialistin Segolene Royal. Die 50-jährige Lebensgefährtin von Sozialisten-Parteichef Francois Hollande eroberte in der Heimatregion von Premierminister Jean-Pierre Raffarin, dem westfranzösischen Poitou-Charentes, eine klare absolute Mehrheit. Alle anderen Regionen bleiben auch nach dem erdrutschartigen Sieg der Linken in der Hand von Männern. Das französische Wahlrecht schreibt vor, dass auf den KandidatInnen-Listen abwechselnd Männer und Frauen antreten müssen. Bei Verstößen gegen die Frauen-Quote von 50 Prozent drohen den Parteien Geldbußen. Mit Blick auf die traditionell vor allem an Verwaltungsbezirke (Departements) gewöhnten WählerInnen waren die Listen auch bei den Regionalwahlen nach Departements geordnet. Dort standen in der Regel tatsächlich abwechselnd Frauen und Männer. Spätestens nach der Zusammenlegung der Listen für die Stichwahl und dem Zusammenrechnen auf regionaler Ebene war aber klar: In den ChefInnen-Sesseln sitzen nach den Wahlen der Präsidenten in den neuen Regionalräten am Freitag weiterhin fast nur Männer. (APA)