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Fotos: APA/dpa, Photodisc, Montage: derStandard.at
Berlin - Das Erbgut von Mensch und Schimpanse stimmt zwar weitgehend überein, ihre Gene sind aber unterschiedlich stark aktiv. Ein Team um Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat sechs Regionen des Gehirns untersucht. Der Unterschied in der Erbgutsequenz von Mensch und Affe beträgt demnach nur 1,2 Prozent. Es werden jedoch etwa 10 Prozent ihrer Gene verschieden stark abgelesen. Die Unterschiede seien etwa bei Geruchsrezeptoren sehr deutlich, sagte Pääbo am Montag auf dem Kongress der Humangenom-Organisation (HUGO) in Berlin.

Der Mensch verliere im Vergleich zu seinem nächsten Verwandten mehr und mehr den Geruchssinn. "Dieser Prozess hat vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren begonnen und wird noch weitere 1,8 Millionen Jahre weitergehen", ergänzte Pääbo. Die Funktion der unterschiedlich aktiven Gene müsse nun untersucht werden. Anhand mathematischer Modelle sollen nun jene herausgefunden werden, die den Menschen so "einzigartig" machen.

US-Forscher hatten Mitte Dezember eine erste Blaupause vom Erbgut des Schimpansen (Pan troglodytes) in eine Gendatenbank gestellt. An der Entzifferung ist auch Pääbo beteiligt. In diesem Jahr sei noch mit einer Arbeitsversion der Erbinformation des Rhesusaffen zu rechnen. "Wir brauchen noch mindestens einen Primaten, um die Unterschiede zwischen den Menschen und diesen Tieren zu identifizieren", betonte Pääbo. (APA/dpa)