Foto: Matthias Cremer
Es sei ein typisch steirisches Produkt, erklärt Benedikt Helfried von der Stainzer Molkerei, und habe hier lange Tradition. Und da es seit 1994, als die Versorgungsregeln des Milchwirtschaftsverbandes gelockert wurden, regionalen Molkereien freistand, auch Produkte außerhalb der versorgungstechnischen Notwendigkeit anzubieten, besann man sich in Stainz eben genau dieser Tradition. Ursprünglich wurde die so genannte "dicke Milch" einfach stehen gelassen, die Säuerung und Dicklegung erfolgte dank natürlicher Bakterien von alleine, ihre Verwendung fand die derart mutierte Milch dann in der so genannten "dicken Suppe" und in der Stosuppe, "ein typisches Arme Leute-Essen halt". Dem Zufall will man sich in der Stainzer Molkerei freilich nicht mehr so ganz unterwerfen, weshalb die Dicklegung heute kontrolliert und mittels einer Mehrstamm-Kultur geschieht, "dick" wird die Milch dann aber erst in der Packung, weshalb man hier auch auf praktische Drehverschlüsse verzichtete, erklärt Helfried, "weil nur so bleibt sie auch wirklich stichfest, es ist gedacht, dass man sie herauslöffelt". (DER STANDARD/rondo/floh/09/04/2004)