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Ein kurzer Abstecher nach Venedig ...

Foto: REUTERS/Michele Crossera

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... oder an die Adria steht bei heimischen Urlaubern hoch im Kurs

REUTERS/Alessia Pierdomenico
Wien - Die anhaltende Konjunkturflaute und die Verunsicherung durch Terroranschläge und den Irak-Krieg hat sich 2003 in der Reiselust der Österreicher kaum niedergeschlagen, allerdings hat sich die Reisedauer weiter verkürzt. Dies geht aus der 9. österreichischen Tourismusanalyse über "Reiseverhalten und Urlaubsplanung der Österreicher" hervor, die das Ludwig Boltzmann-Institut für Freizeit- und Tourismusforschung durchgeführt hat. Für 2004 erwarten die beiden Freizeitforscher Peter Zellmann und Horst Opaschowski ein geringes Wachstum der Tourismusbranche, sofern die Konjunktur anspringt und die Reiseveranstalter ein "gutes Preis-/Leistungsverhältnis" bieten.

Bei den Lieblingsurlaubszielen der Österreich im Ausland bleibt Italien laut Tourismusanalyse zwar Spitzenreiter, gefolgt von Griechenland und Spanien. Bei Italien - dem großen Gewinner des Jahres 2003 - und Kroatien werden derzeit aber leichte, bei Griechenland sogar deutliche Buchungsrückgänge verzeichnet. Die Olympischen Sommerspiele in Athen (13. bis 29. August 2004) ziehen laut Boltzmann-Institut - zumindest in Bezug auf die Haupturlaubsreise - überraschenderweise kaum zusätzliche Gäste an. Kroatien und die Türkei, wo Buchungszuwächse verzeichnet werden, folgen auf Platz vier und fünf. Bei den außereuropäischen Zielen werden laut Tourismusanalyse vor allem Afrika (6 Prozent), Asien (2 Prozent) und die Karibik (2 Prozent) nachgefragt.

Häufiger und kürzer

Die Anzahl der Österreicher, die 2004 verreisen wollen, nimmt weiterhin leicht zu, die durchschnittliche Dauer der Urlaubsreisen aber sinkt. 2003 unternahmen nur 12 Prozent der Österreicher eine längere Urlaubsreise von mindestens 13 Tagen, 2002 waren es 11 Prozent. Während der klassische Jahresurlaub von mindestens zwei Wochen Dauer aus Kostengründen zunehmend Marktanteile verliert, wird bei kürzeren Reisen ein deutlicher Aufschwung verzeichnet, heißt es in der Studie. Der Trend "öfter, aber kürzer" entspreche auch dem aktuellen freizeitorientierten Lebensstil. Dabei steigen auch die Ansprüche, die Forderung laute "Qualitätsreisen zu günstigen Preisen". Für die Tourismusbranche bedeutet dieser Trend zwar eine stabile positive Urlaubsphilosophie, aber auch sinkende Umsätze.

Das Potenzial des österreichischen Tourismus könne in Krisenzeiten wie diesen noch lange nicht ausgeschöpft sein, meinen die Freizeitforscher. Für die Wiederentdeckung der Nahziele seien finanzielle und psychologische Faktoren maßgebend, Qualität und Preis müssten stimmen. Daher müssten erdnahe, also ohne Flug erreichbare, Ferienziele in Österreich, die auch für geringes Urlaubsgeld einen erlebnisreichen und erholsamen Urlaub ermöglichten, angebotsseitig weiter ausgebaut werden. (APA)