Bodo Buschmann

aus dem deutschen Bottrop hatte in seiner Studienzeit ein Problem: Ihm war sein Mercedes zu langsam. Das war im Jahre 1977.

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Mittlerweile

beschäftigt Herr Buschmann rund 300 Mitarbeiter und fühlt sich in seinem 400 PS-starken Mercedes G recht wohl. Der Mann aus dem Ruhrpott betreibt die exklusive Mercedes-Tuning-Schmiede Brabus.

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Wobei Brabus

eigentlich nicht "tuned", sondern veredelt. Auf diese Diktion wird Wert gelegt. Autos veredeln - da schwingt noch ein Hauch von vornehmer Zurückhaltung mit. Manchmal lässt sich Herr Buschmann etwas gehen:

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Da wird

in eine Mercedes-E-Klasse (und ausschließlich in eine schwarze) ein V12-Biturbo mit 630 PS hineingezwängt, 1000 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle gewuchtet und bei 340 km/h abgeriegelt, weil sich die Reifen sonst pulverisieren. Motto: Anabolika für die Mercedes dieser Welt.

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Und nun

der Smart Roadster Brabus: 101 PS, knapp 900 Kilo Kampfgewicht, 9,8 Sekunden auf hundert, Spitze 190 km/h, Verbrauch 5,2 Liter im Drittelmix. Ein asketisches, fettfreies Superleichtgewicht, das sich keinen Superlativen hingibt. Die Leistung wurde gegenüber der zivilen Version dezent um 19 PS gesteigert, der Mehrverbrauch schlägt sich mit marginalen 0,1 Liter zu Buche. Herr Buschmann zeigt sich von seiner sanften Seite.

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Tieferlegung,

225er-Walzen hinten, Doppelrohrauspuff. Letzterer spielt uns unüberhörbar und mit voller Inbrunst das Lied eines Dreizylinders. Die Basis blieb unangetastet: Rund 700 Kubikzentimeter Hubraum, versehen mit einem Turbo, arbeiten aus der Defensive. Der Motor sitzt auf der Hinterachse und überträgt die Kraft sogleich an die beiden Kollegen einen Stock tiefer.

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Grundsätzlich

will man mit der Brabus-Flunder in Richtung Lotus Elise, unangefochtener Tabellen-Erster der puristischen Zweisitzer-Liga. Das Smart-Brabus-Fahrwerk ist auch wirklich hart und frisst mit Vorliebe Kurven.

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Einzig

die indirekte Lenkung in Verbund mit der etwas zu zögerlichen Schaltung (automatisiert und auch über Lenkrad-Schaltwippen zu bedienen) machen klar, dass man in keinem kompromisslosen Sportler sitzt.

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Dafür

ist man mit ESP ausgestattet. Bei Heckschwenks hilfreich, wenn es nicht gerade ausschaltet ist. Oder mit einem elektrisch zu öffnenden Stoffdach, dass sich ungeachtet der Fahrtgeschwindigkeit hinter den Sitzen zusammenlegt. Für eine etwas steifere Brise heißt es Dachholme ausbauen und im vorderen Kofferraum verstauen. Dieser ist dann so gut wie voll.

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Der hintere Kofferraum

kann dann quasi in zwei Ausbaustufen bestellt werden: Im Falle des Smart Roadsters mit flachen Stufenheck bleiben bescheidene 86 Liter Stauraum (Kosten: 27.287 Euro), beim Smart Roadster Coupé mit Glasheck sind es immerhin 189 Liter (29.011 Euro).

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Die zahlreichen Brabus-Embleme

wollen ordentlich bezahlt werden: Gut 7000 Euro beträgt der Aufpreis im Vergleich zum herkömmlichen Smart Roadster. Herr Buschmann ist zufrieden. (Gregor M. Waidacher, AUTOMOBIL, 9.4.2004)

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