Foto: For Sale
Sind beruflich erfolgreiche Frauen "Rabenmütter" und Väter in Elternkarenz gar "Weicheier"? Natürlich nicht, meinen die Proponentinnen des überparteilichen "Klubs für Frauen". Doch bei vielen Menschen in Österreich sind Stereotypen wie diese noch fest in den Köpfen verankert, erläuterte Meinungsforscherin und Klubmitglied Sophie Karmasin bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Mit einer Kampagne will der Klub nun das "Bewusstsein der Männer schärfen und das Selbstbewusstsein der Frauen stärken", sagte Sprecherin Gabriela Semler-Quester bei der Präsentation.

"Aha-Erlebnis" als Ziel

Vier Werbeagenturen konnten die Proponentinnen des Klubs, bei dem Frauen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Kultur an Bord sind, für das Projekt gewinnen. Ziel der Kampagne ist ein "Aha-Erlebnis" bei den BetrachterInnen. Das je nach Agentur recht unterschiedlich ausfällt: Niedliche schlafende Babys etwa werden als "Berufskiller" entlarvt; ein fesches Männermodel fühlt sich im Rock recht wohl; und die Dame im Business-Outfit könnte die Assistentin des Geschäftsführers sein - oder ist sie doch die Chefin persönlich?

Vier Agenturen entwickelten Sujets

FCB Kobza, For Sale, Young & Rubicam sowie Dasuno arbeiteten "pro bono", betonte Semler Quester. Auch für Produktion (Bauer Druck) und Plakatstellen (Aussenwerbung) konnten Sponsoren gefunden werden. Dass gerade die Werber nicht ganz unschuldig sind am Transport von klischeehaften Frauenbildern, räumte indes Thomas Kratky, Geschäftsführer Kreation von Young & Rubicam, ein. Allerdings: "Auch Werbung braucht ein Gewissen", meinte er in Anspielung auf den Slogan von Bundespräsidentschaftskandidat Heinz Fischer, für dessen Kampagne Kratkys Agentur verantwortlich zeichnet.

Ab Mai werden nun die zehn Sujets an 1.500 Stellen im Großraum Wien affichiert. Anzeigenschaltungen in Printmedien wird es ebenfalls geben, wobei "wir auch hier auf Goodwill angewiesen sind", wie Manuela Bruck, Unternehmenssprecherin von T-Mobile Austria, sagte. (APA)